Was Intervallfasten im Körper bewirkt
Immer mehr Menschen greifen auf die Methode des Intervallfastens zurück, um Gewicht zu verlieren und ihre Gesundheit zu verbessern. Doch was genau bewirkt das Fasten in unserem Körper?
Im Gegensatz zu Heilfasten, bei dem man mehrere Tage auf feste Nahrung verzichtet, legt man bei intermittierenden Fasten regelmäßige Essenspausen ein. Es gibt verschiedene Varianten des Intervallfastens. Die beliebteste Methode ist das 16/8-Fasten. Dabei fastet man 16 Stunden und isst innerhalb eines 8-stündigen Zeitfensters. Während der Fastenphase sind nur Wasser, ungesüßter Tee, schwarzer Kaffee oder eine dünne Gemüsebrühe erlaubt. In der Essensphase darf theoretisch alles konsumiert werden. Im gesundheitlichen Sinne sollte aber auch hier darauf geachtet werden, Junk-Food und zuckerhaltige Lebensmittel nur in Maßen zu essen und das Intervallfasten mit einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung zu kombinieren.
Was passiert im Körper beim Fasten?
Bekommt der Körper keine Nahrung, zapft er die vorhandenen Reserven an. Zuerst werden die Kohlenhydratspeicher (Glykogenspeicher) geleert. Diese befinden sich überwiegend in den Muskeln und der Leber. Kohlenhydrate werden nach der Aufnahme vom Körper in Einfach- und Mehrfachzucker aufgespalten. Sie versorgen ihn mit Energie und sind wichtig für den Stoffwechsel und die Organe. Sind die Kohlenhydratspeicher voll, wird die Glukose in Fett umgewandelt und in den Fettdepots gespeichert.
Beim Fasten stellt der Körper nach einigen Stunden auf den Fettstoffwechsel um. Nun werden die Reserven des Fettspeichers hergenommen, um die natürlichen Körpervorgänge zu erhalten. Würden auch die Fettressourcen erschöpft sein und man noch länger hungern, greift der Körper auf die Eiweißreserven in den Muskeln zurück.
Die Fettreserven liegen vor allem im Viszeralfett (inneres Bauchfett). Es liegt unter den Bauchmuskeln und kann gefährliche werden, da es beispielsweise die Organe und die Verdauungssysteme umschließt (welche bei zu viel innerem Bauchfett dem Druck ausgesetzt sind), Entzündungsprozesse in Gang bringen oder zu Bluthochdruck führen kann. Das Fasten lässt dieses Fett schmelzen und vermindert damit auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen. Durch das Intervallfasten verbessert sich der Stoffwechsel und es verringert die Insulinresistenz, welches eine wesentliche Krankheitsursache bei Typ-2-Diabetes darstellt.
Wenn wir etwas essen, steigt der Blutzucker. Zusammen mit dem Insulin wird nun auch das Wachstumshormon IGF-1 in der Leber produziert. Eine erhöhte Produktion kann zu unreiner Haut führen. Durch das Intervallfasten wird die IGF-1-Produktion verringert, was zu einem verbesserten Hautbild beiträgt. Zudem werden weniger Entzündungsbotenstoffe produziert. Das bedeutet nicht nur noch einen Vorteil für reine Haut, sondern hält auch Autoimmunerkrankungen zurück. Generell wirkt das Fasten wie ein Anti-Aging-Mittel und ein Reinigungsprozess von Innen. Die Zellen werden verjüngt, es stärkt die Darmgesundheit und unterstützt den gesamten Organismus.
Auch auf das Gehirn hat Intervallfasten einen positiven Effekt: Es stärkt das Gedächtnis und fördert das Lernen. Schon im Mittelalter fasteten die Mönche, um ihren Körper und den Geist zu reinigen und zu stärken. Vor wichtigen Entscheidungen verzichteten sie bewusst auf Nahrung, um einen klaren Kopf zu bekommen und die richtigen Antworten zu finden.
Intervallfasten muss nicht nur für eine bestimmte Zeit gemacht werden. Es eignet sich für eine andauernde Ernährungsumstellung. Je nach persönlicher Vorliebe können die Zeiten auch abweichend gestaltet werden, zum Beispiel in die 5:2-Methode (5 Tage essen, 2 Tage fasten bzw. sehr wenig essen) oder in die 1:1-Methode (1 Tag essen, 1 Tag fasten bzw. sehr wenig essen).
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