Fashion

Fast Fashion und die Auswirkung auf unser Klima

Schnell und kostengünstig produzieren, um den Kundenwünschen gerecht zu werden: Fast Fashion lebt davon. Die neuesten Trends müssen immer sofort und für kleines Geld erhältlich sein.

Fast Fashion

Die Welt der Mode ist immer in Bewegung. Ständig werden neue Trends kreiert, die scheinbar über Nacht auftauchen und genauso schnell wieder verschwinden. Für dieses rasante Tempo gibt es ein eigenes Geschäftsmodell - Fast Fashion. Doch was bedeutet Fast Fashion und wie wirkt sich das auf unser Klima aus?

Die Definition von Fast Fashion

Fast Fashion ist ein Begriff, der in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat. Er bezieht sich auf die Herstellung und den Verkauf von Modeartikeln, die schnell und kostengünstig produziert werden, um den neuesten Trends und den wechselnden Kundenwünschen gerecht zu werden. Diese Kleidungsstücke sind oft preiswert und in großen Mengen verfügbar. Es lässt sich bereits erahnen, dass hier eine klimafreundliche Produktion mit guten Arbeitsverhältnissen und fairen Löhnen keinen Platz hat.

Billiglöhne und Umweltsünden

Das Problem bei Fast Fashion liegt in seinen verheerenden Auswirkungen auf unser Klima. Die Herstellung von Kleidung erfordert eine enorme Menge an Ressourcen, angefangen bei Wasser und Energie bis hin zu Rohstoffen wie Baumwolle und Polyester. Der erhöhte CO₂-Ausstoß, der Einsatz von Chemikalien und die Massenproduktion führen zu einer hohen Umweltbelastung.

Zudem fördert Fast Fashion die Wegwerfkultur. Die Kleidung ist billig und leicht verfügbar, die Qualität meistens schlecht. Ist das Kleidungsstück kaputt oder nicht mehr en vogue, wird es einfach entsorgt - und das häufig nach nur wenigem Tragen. Diese Massen an entsorgter Kleidung landen auf Deponien. Doch nicht auf Deponien im eigenen Land, nein. Sie werden ins Ausland transportiert (etwa nach Chile oder Afrika) und bilden dort in der Landschaft einen Hügel aus gestapelten Altkleidern.

In manchen Ländern kaufen die Bewohner:innen diese Altkleider. Wohlgemerkt nicht nur zum vorhergesehenen Zweck. In Bulgarien kaufen sozial benachteiligte Menschen Kleidung und Schuhe als Heizmaterial. Denn der Preis der ausrangierten Mode ist dort günstiger als der von Holz. Aus der Not heraus verwenden sie diese Kleidungsstücke zum Heizen ihrer Häuser. Verbrennt man synthetische Textilien oder Gummisohlen, entwickeln sich giftige Dämpfe, die sehr gesundheitsschädlich für unseren Körper sind. 

Fast Fashion Fabrik
Müllberge an Kleidung

Die Auswirkungen auf das Klima

Die Auswirkungen von Fast Fashion auf das Klima sind alarmierend. Die Herstellung von Kleidung ist für einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Textilindustrie erzeugt mehr Emissionen als die Luft- und Schifffahrt zusammen. Dies trägt zur globalen Erwärmung bei und verschärft die Klimakrise. Im Jahr 2020 wurden durch Textilerzeugnisse 121 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen erzeugt. 

Zudem trägt der hohe Wasserverbrauch in der Textilproduktion zur Verknappung von Wasserressourcen bei. Die Färbung und Veredelung von Stoffen erfordert große Mengen Wasser und Chemikalien, die oft in Flüsse und Seen gelangen und die Umwelt schädigen.

Was können wir tun?

Wir als Verbraucher spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung dieser Probleme. Hier sind einige Möglichkeiten, wie wir unseren Beitrag leisten können:

  1. Kaufen Sie bewusst: Überlegen Sie zweimal, bevor Sie ein Kleidungsstück kaufen. Fragen Sie sich, ob Sie es wirklich brauchen und ob es von hoher Qualität ist. Qualitativ hochwertige Kleidung hält länger und reduziert den Bedarf an ständigem Ersatz.
  2. Secondhand und Vintage: Erwägen Sie den Kauf von Secondhand- oder Vintage-Kleidung. Dies ist nicht nur nachhaltiger, sondern kann auch Ihrem individuellen Stil eine einzigartige Note verleihen.
  3. Nachhaltige Marken unterstützen: Es gibt eine wachsende Anzahl von Modelabels, die sich auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Praktiken konzentrieren. Diese Marken verdienen unsere Unterstützung und tragen dazu bei, die Modeindustrie zu verändern.
  4. Reparieren und Recycling: Wenn Ihre Kleidung beschädigt ist, ist es einen Versuch wert, sie zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen. Wenn Kleidung nicht mehr tragbar ist, kann man sie recyceln oder wiederverwenden, indem man sie beispielsweise als Stoffe für DIY-Projekte verwendet.

Fast Fashion hat erhebliche Auswirkungen auf unser Klima und die Umwelt. Die Textilindustrie steht vor der Herausforderung, nachhaltigere Praktiken zu implementieren, und auch Verbraucher müssen ihren Teil dazu beitragen. Die Entscheidungen, die wir beim Kauf von Kleidung treffen, können einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Es ist an der Zeit, unsere Denkweise zu ändern und gemeinsam die Modeindustrie zu einem nachhaltigeren Ort zu machen.

Fotos: Shutterstock

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