Art & Culture

Im Doppelpack: Künstler-Duo Gilbert & George und Modedesigner Jonathan Anderson

Das legendäre Künstler-Duo Gilbert & George trifft erneut auf ihren Londoner Landsmann und Mode-Designer Jonathan Anderson. Ein Dialog über die Dualitäten im Leben, der Mode und in der Welt der Kunst.
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Als meisterhaftes Monocord-Paar spielen Gilbert & George ihre Partitur fehlerfrei dort, wo der eine einen Satz beginnt und der andere ihn vervollständigt – zwei Stimmen, aber eine Antwort. Das britische Künstlerpaar passt nicht nur in der Denkweise perfekt zusammen, sondern auch in den unveränderten, einheitlichen Out!ts, die sich farblich ergänzen und seit der ersten Darbietung im Jahr 1967, noch während ihres Studiums der Bildhauerei am Central Saint Martins College of Art in London, zum Marken-Image des Künstlerduos geworden sind.

Mit seinem jugendlichen Aussehen und rebellischen Wesen, wie ein Irrlicht in ständiger Bewegung, scheint der Nordire Jonathan Anderson in perfektem Kontrast dazu zu stehen. Er widmet seine Zeit zu gleichen Teilen einerseits seiner eigenen Marke, JW Anderson, und andererseits dem spanischen Luxushaus Loewe. Bekannt für seine skurrile Mode-Signatur, fand Anderson seine jüngste Inspiration in dem Motto seines Landsmannes Oscar Wilde: „Das Geheimnis des Lebens liegt in der Kunst.” Der Modedesigner verhehlt jedoch nicht seine Bewunderung für die Arbeit von Gilbert & George, mit denen er bereits 2018 zusammengearbeitet hat, und erinnert uns nebenbei daran, wie sehr sich die Generationen weiterhin wechselseitig beeinflussen.

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Glauben Sie, dass es eine Beziehung zwischen Kunst und Mode gibt?
Gilbert: Keine. Absolut keine. Wir haben uns nie mit Mode beschäftigt. Als wir 1968 anfingen, durch die Straßen Londons zu ziehen, wollten wir im Großen und Ganzen wir selbst sein. Deshalb besaßen wir die Anzüge von ...
George: ... die Anzüge unserer Verantwortung! Als Menschen aus der Unterschicht glauben wir, dass es sehr wichtig ist, zu einem wichtigen Anlass einen Anzug zu tragen. Wenn Sie einen Job suchen oder zu einer Hochzeit gehen, einer Beerdigung oder einer Taufe, ziehen Sie einen Anzug an! Und wir glauben, dass jeder einzelne Tag im Leben sehr wichtig ist.

Jonathan, Sie wurden kürzlich in den Vorstand des Victoria & Albert Museums in London gewählt.
Jonathan Anderson (Abkürzung JA)
: Ja, und es ist interessant, dass Gilbert & George Oscar Wilde erwähnt haben. Wenn ich an Anzüge denke, fällt mir Oscar Wildes Samtanzug ein, und das V&A hat diesen erst kürzlich erworben. George, du hast absolut Recht! Abgesehen von Revers und Taille hat der Anzug in den vergangenen 100 Jahren wirklich nur subtile Veränderungen erfahren.
George: Wir wollten immer hervorstechen und uns gleichzeitig anpassen. Die Anzüge sind auch deshalb praktisch: Man wird auf Flughäfen kaum durchsucht, und man kann in jedem Restaurant der Welt einen Tisch bekommen.
Gilbert: Es war von Anfang an sehr wichtig, dass wir nicht Kunst machen. Wir waren die Kunst!

Könnte man sagen, dass Sie sich mit Ihrer „Sonntagskleidung” alles erlauben dürfen?
Gilbert: Oh ja! Wir können uns definitiv alles erlauben, ja. Wir können uns auf eine fan- tastische Weise verstecken.
George: So gekleidet, können wir tun, was immer wir wollten. Der Anzug ist die moderne Version der normannischen Ritterrüstung.
JA: Ich finde die Innenseite eines Anzugs immer so faszinierend. Das Zwischenfutter fasziniert mich besonders: dieses samtige Gefühl und das Rosshaar. Es gibt etwas an den Materialien, das, in Verbindung mit-einander, diese seltsam anmutende Membran ergibt.

Jonathan, welche Bedeutung hat Mode Ihrer Meinung nach?
JA: Ich bin in Nordirland aufgewach- sen. Mode wurde nie besonders beach- tet. Kleidung wurde für mich tatsächlich zu einer Art Waffe. Wir alle werden in gewisser Weise zu Charakteren, wenn wir zur Arbeit gehen oder am Abend ausgehen. Mode kann für Bequemlichkeit und Exzess genutzt werden, oder sie kann dazu dienen, sich selbst zu schützen. Letztendlich kann sie ein sehr mächtiges Werkzeug sein. Ich mag es, in einem Park zu sitzen und zu sehen, was die Leute tragen. Ich interessiere mich für ihre Haltung, für das, was sie dazu bringt, sie selbst zu sein. Mode ist in der Weise mächtig, dass man die Zeit, in der man sich befindet, erkennen kann.
Gilbert: Aber für uns ist Mode gegen unsere Religion. Es liegt wirklich daran, dass wir die Entscheidung getroffen haben, unsere Anzüge anzuziehen und sie wie ein Mönch ein Leben lang zu tragen.
George: Wir haben auch vor vielen, vielen Jahren zu Beginn unserer Karriere als Künstler erkannt, dass die jungen Leute in der Londoner City, die Anzüge trugen, diese alle zwei Jahre wegwerfen mussten. Sie mussten neue Anzüge kaufen, um in Mode zu bleiben, während wir immer den- selben hatten. Nicht ganz denselben, aber doch immer ungefähr denselben.
Jonathan, während Gilbert & George zwei Menschen, aber ein Künstler sind, sind Sie ein Designer mit einer doppelten Persön- lichkeit. Sie entwerfen sowohl für Ihre eigene Marke, JW Anderson, als auch für das spanische Luxushaus Loewe.

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JA: Ich weiß nicht, ob Sie den Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ mit Gene Wilder gesehen haben. Wenn Charlie, die Figur aus dem Film, etwas tun soll, muss man ihm sagen, dass er es nicht tun soll. Ich glaube nicht, dass Kleidung entweder für einen Mann oder für eine Frau gemacht ist. Es ist das, was man, wenn man auf das eigene Gefühl hört, gerne tragen möchte. Ich habe das als kleines Kind so mitbekommen, als ich mit meiner Mutter einkaufen ging. Sie sagte: „Bei Frauen ist der Verschluss auf der einen Seite und bei Männern auf der anderen Seite.“ Das kam mir lächerlich vor, und es führte dazu, dass ich mit JW hinausging und die Normen aufwiegelte. Bei Loewe habe ich das Gefühl, dass ich eine schicke Form meiner selbst bin. Das heißt, wenn ich ruhi- ger oder respektvoller wäre. Und das Beste daran ist, dass ich im Eurostar Zeit habe, mich bis zu meiner Ankunft in Paris (dem Hauptsitz von Loewe, Anm. d. Red.) in meinen Charakter hineinzuversetzen.

Gilbert & George, Sie haben an einer Reihe von Werken zum Thema „New Normal” gearbeitet. Wie ist dieser Prozess verlaufen?
George: Wir sind sehr gespannt! Wir haben wirklich das Gefühl, dass wir uns da gut ges- chlagen haben, wie man so schön sagt.
Gilbert: Die Idee kam uns beim Spazier- gang durch die Straßen von Spitalfields. Wir wollten einen Namen finden, der „Existenzialismus” auf Englisch erklären könnte. Die Pandemie hat sowohl die Kunst- als auch die Mode-Welt unglaublich durcheinandergebracht. Die Kunstmessen sind jetzt Besichtigungsräume, und Mode ist ein phygitales Unterfangen. Wie hat dies Ihre Prozesse verändert?
Gilbert: Das hat es überhaupt nicht, weil wir im Moment noch volle Ausstellungen haben, also haben wir Tag und Nacht gearbeitet. Wir haben während der gesamten Pandemie keinen einzigen Tag ausgesetzt, nicht ein einziges Mal.
JA: Nun, die Mode hat sich wirklich verän- dert. Ich glaube, sie war sowieso am Ende ihres Zyklus, und das Coronavirus hat sie ausgelöscht. Es hat der Mode ins Gesicht gesagt: „Es ist Zeit, sich zu verändern”. Das ist ein beängstigender Moment für die Mode, aber gleichzeitig finde ich es auch ziemlich befreiend. Ich habe mehr Zeit, über Kleidung nachzudenken und sogar mehr zu lesen. Eine Sache, die ich im Moment sehr heraus- fordernd finde, insbesondere, da ich in London lebe, ist die wachsende wirtschaftliche Distanz zwischen den Menschen.
George: Unsere Hauptbotschaft war immer, dass die Menschen noch nie in ihrem Leben so privilegiert waren wie heute. Wir alle sind verwöhnte Bälger!

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Was können wir also tun?
George: Ein Künstler ist nicht dazu da, um den Menschen zu gratulieren oder ihnen auf die Schulter zu klopfen, weil sie so sind, wie sie sind. Ein Künstler ist da, um ihnen zu zeigen, dass es andere Möglichkeiten gibt.
Gilbert: Uns gefällt die Idee, den Betrachter mit Anspruchsvollem zu konfrontieren. Das ist für uns Kunst.
George: Wir werden oft gefragt, warum wir provokativ sein wollen. Wir wollen nicht pro- vozieren, ganz sicher nicht – wir möchten einfach nur zum Nachdenken anregen. „Kunst für alle”, das ist seit langer Zeit Ihr Motto.

Gilbert: Zu diesem Titel kamen wir 1969. Wir wollten Kunst machen, die jeder lesen oder aus der jeder etwas herausholen kann. Glauben Sie, dass es eine „Mode für alle” oder etwas Ähnliches geben kann?
JA: Das tue ich. Manchmal lässt sich Mode sehr leicht als elitäre Kunstform kate- gorisieren, aber ob es uns gefällt oder nicht, wir sind alle an der Mode beteiligt. Wir alle haben täglich mit ihr zu tun, ob es uns gefällt oder nicht. Ich glaube, wir sind indirekt an diesem seltsamen öffentlichen Experiment des Verkleidens beteiligt.
Gilbert: Mode ist viel größer als die Kunst, denn jeder möchte sich als großer König verkleiden und durch die Straßen Londons schreiten, nicht wahr? Genau das ist es. Und Kunst dient uns in gewisser Weise nur als Referenz. Wir alle wollen anders sein. Wir wollen niemals gleich, sondern einzigartig sein.

Jonathan, wie sehen Sie Ihre kreative Rolle?
JA:
Ich sehe mich selbst als Kurator von Ideen, der verschiedene Menschen in Räume bringt, um an verschiedenen Projek- ten zusammenzuarbeiten. Loewe hat eine Kunststiftung, die Preise in den Bereichen Poesie, Tanz, Fotografie und Kunsthand- werk fördert und vergibt. Und das halte ich für sehr wichtig. Einer meiner größten Hel- den ist William Morris, und ich war immer überzeugt, dass es ihm wirklich darum geht, das Handwerk an erste Stelle zu setzen. Zunächst begann Loewe als eine deutsche Genossenschaft von Handwerkern.

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Zwei Looks aus der Loewe Herbst/Winter-Herrenschau 2020.

Bis zum heutigen Tag arbeiten die Nachkommen der ursprünglichen Generation noch immer in der Fabrik. Letztendlich sind sie Meister! Sie sagen mir, was ich tun soll, weil sie wissen, wie man mit dem Medium Leder arbeitet, was unglaublich schwierig ist. Es ist etwas, das lebendig war und dann in eine andere Form gebracht werden muss. Es ist eine Fertigkeit, die erlernt und von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Gilbert: Wir haben uns sehr für die Arts- and-Crafts-Bewegung engagiert. Wir verfügen wahrscheinlich über eine der größten Kollektionen aus dieser Zeit.
George: Unsere Kunst ist handgemacht, aber das wird niemand sehen, und das wollen wir auch gar nicht. Wir wollen, dass man denkt, dass sie direkt von den Köpfen auf die Wand transportiert wird.
JA: Ich hatte das Privileg, zu euch nach Hause kommen zu dürfen und das Para- doxon zwischen Kunst und Kunsthandwerk und eurer Vision zu erleben. In der Gegenüberstellung wird ein gewisser Wahnsinn deutlich. 

Wie spielt die Verführung in Ihre Arbeit hinein?
George: Sie ist sehr wichtig. Wir wollen den Betrachter verführen. Wir wollen, dass der Betrachter zumindest sagt: „Was zum Teufel soll ich denn denken?“. Wir wollen, dass sie weggehen und anders sind. Wir mögen es, wenn der ältere Herr mit zwei Spazierstöcken zu uns kommt und sagt: „Das ist eine großartige Ausstellung, denn sie macht mir eine Höllenangst“. Wir wollen beeinflussen.
Gilbert: Und das tun wir.

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Gilbert: Ah! Schicksal. Alles, was wir tun, ist Zufall – und nichts anderes. Was denkst du, George?
George: Wenn wir ins Studio gehen, um neue Bilder zu schaffen, tun wir das ohne jeglichen Erwartungshaltung. Wir heben die Bilder aus uns selbst heraus, ohne uns bewusst zu sein, was wir tun. Wären wir uns in unserer Planung bewusst, würden wir die Bilder, die wir schaffen, niemals machen.

Jonathan, 2016 kuratierten Sie eine Ausstellung mit dem Titel „Disobedient Bodies“ („Ungehorsame Körper“). Wie war das?
JA: Ich wurde vom „Barbara Hepworth Museum“ in Wakefield gebeten, an einem Ausstellungsprojekt mitzuarbeiten. Zur glei- chen Zeit wurde ich von einer Museumseinrichtung in London eingeladen, eine Retrospektive zu machen. Ich fand es damals in meinem Alter sehr merkwürdig, das zu tun. Zum damaligen Zeitpunkt befanden wir uns auch politisch in einer seltsamen Situation in Großbritannien. Ich hatte die Nase voll von allem in London und von großen Institutionen, also beschloss ich, dass es besser war, das Projekt in Wakefield zu machen, weil ich das Gefühl hatte, dass es darum ging, es nicht so auf London zen- triert zu machen. Ich kam auf die Idee, mir anzusehen, wie Künstler, Modedesigner, Architekten, Töpfer und Tänzer den Körper interpretierten, darunter Werke von Eileen Gray bis Jean Arp. Es war ein seltsamer Prozess. Er dauerte drei Jahre bis zur Fertigstellung und Präsentation, aber es war eine erstaunliche Erfahrung.

Was haben Sie durch diese Ausstel- lung herausgefunden?
JA:
Ich habe mir angesehen, wie die klassische Skulptur auf unseren Interpretationen des Körpers basiert. Mir gefällt die Idee der Ornamentik, dass der Körper zu dieser Art von Gefäß wird. Man dekoriert ein kostbares Objekt, welches die mensch-liche Form ist. Für mich ging es bei der Ausstellung darum, die Regeln zu brechen. Ich lernte, wie wichtig es ist, sie in jeder Kunstform zu brechen, um zu sich selbst zu finden.

Wie definieren Sie Schönheit? Und welchen Platz nimmt sie in Ihrer Arbeit ein?
George
: Wir sagen immer, dass Schön- heit dazu da ist, die Botschaft zu vermitteln. Und die Farben und Formen sind nie dazu da, um zu gefallen. Sie sind dazu da, dem Zweck zu dienen und die Botschaft von uns zum Betrachter zu bringen.
Gilbert: Was gut und was schlecht ist, ändert sich jeden Tag. Und wir wollen ein Teil davon sein und darüber entscheiden.
George: Die Gesetze ändern sich überall auf der Welt, ständig. Die größte Kraft ist die Kultur. Wir sagen immer: „Verbietet Religion!“ und „Entkriminalisiert Sexualität!“. Das sind unsere beiden wichtigsten Botschaften.
Gilbert: Wir wollen uns von der Religion befreien.

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George: Ich bin immer erstaunt, wenn Leute mich fragen, was wir damit meinen. Sie wis- sen nicht, dass, während wir hier sprechen, in mehr als 100 Ländern in Gefängnissen in aller Welt Menschen liegen, die verhungern, ohne zu wissen, ob sie hingerichtet werden oder nicht, nur weil sie Sex hatten. Mit der Religion ist es dasselbe. Und wir wissen, dass das stimmt, denn eines Tages klopfte es an unsere Tür. Es war ein älterer Geistlicher, der sagte: „Wir lieben das, was Sie da tun, ‚Religion verbieten’, es ist wunderbar. Ich sagte: „Vielen Dank, vielleicht können Sie mir sagen, warum Sie das denken?” „Oh, es ist ganz einfach”, sagte er. „Ich werde das am Sonntag mit meiner Glaubensgemeinschaft auch so machen. Sie sind alle Freunde von mir und ziemlich religiös, aber ich will nicht, dass sie religiös sind. Ich will, dass sie gute Menschen sind.” Ein großartiger Moment!

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JA: Ihr seid so voller Hingabe. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich euch liebe! Es gibt nicht viel Kunst da draußen, die so großzü- gig ist. Ich kann vor einem eurer Werke sitzen und von Freude erfüllt gehen. Es ist unglaublich beeindruckend und bemerkenswert. Wie haben Sie Ihren Stil gefunden? 
George: Nun, das ist eine sehr inte- ressante und simple Geschichte. Im Gegensatz zu den anderen Studenten hatten wir, als wir die Universität verließen, kein familiäres Sicherheitsnetz.

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Bilder aus „Disobedient Bodies“, die von Jonathan Anderson kuratierte Ausstellung im „The Hepworth Wakefield“.

Wir hatten kein Geld, aber wir wussten, dass wir Künstler waren. Wir wanderten durch die Straßen Londons, um Leben zu finden. Wir gingen in der Nähe des Bahnhofs Euston spazieren und fanden einen Laden, in dem wir gebrauchte Dinge verkauften, all die unerwünschten Dinge: Lampen- schirme, das Telefon vom vergangenen Jahr und alte Gegenstände, die man im Laufe eines Lebens so ansam- melt. Im Laden fanden wir eine Schal- lplatte, die „Underneath the Arches“ hieß. Wir fanden sie sehr merkwürdig. Ganz in der Nähe unserer damaligen Wohnung gab es Landstreicher unter solchen Bogengängen. Wir brachten die Schallplatte zu einem Freund, der ein Grammophon hatte, und wir waren erstaunt. Der Text fasste genau das zusammen, was wir im Leben im Londoner East End jeden Tag erlebten: „The risk we never signed for, the culture they can keep, there’s only one place that I know and ...”

Gilbert & George (Gemeinsam singend): „ ... That is where we sleep. Underneath the arches, I dream my dreams away. Under- neath the arches, on cobblestones we lay, every night you’ll find me, tired out and worn ...” Und das war der Moment, in dem wir das Leben fanden.
Gilbert: Danach haben wir uns nie mehr verändert.
George: Kunst war Leben, und Leben war Kunst. Alles zusammen.
JA: Ich glaube nicht, dass ich jemals in der Lage sein werde, das noch zu übertref- fen! Ich habe das Gefühl, dass ich noch immer nicht meinen eigenen Stil gefunden habe. Es gibt immer eine Art der Suche nach etwas.

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