Body Positivity und Social Media: Wie Online-Plattformen unser Körperbild beeinflussen
Welchen Einfluss können soziale Medien auf unsere Beziehung zu unserem Körper haben? Sowohl negativen als auch positiven!
Lange Beine, definierte Arme, perfekte Kurven, reine Haut - was wir früher hauptsächlich beim Vorbeilaufen an riesigen Werbeplakaten oder beim Durchblättern eines Hochglanzmagazins gesehen haben, bekommen wir nun jeden Tag auf Social Media präsentiert. Noch immer prägen Körperideale unsere Gesellschaft. Was macht es mit uns, wenn wir diese Ideale jeden Tag vor Augen haben?
Das Streben nach der vermeintlichen Perfektion
Das große Problem mit Körperidealen ist folgendes: Es suggeriert uns, dass es den perfekten Körper gibt und dass unserer auch genauso aussehen muss. In den Sozialen Medien sehen wir ständig Leute, die den perfekten Body haben. Viele vergleichen ihren Körper dann mit dem von anderen - wenn auch oft ungewollt oder vielmehr unbewusst - und bleiben dann verunsichert zurück.
Was jedoch viel zu oft vergessen wird: Jeder Körper ist von Natur anders. Manche Menschen sind von Natur aus groß und schlank, andere haben Kurven, einen fülligeren Körper, sind klein oder muskulös. Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass wir immer noch an der Vorstellung festhalten, es gäbe richtig und falsch sowie nur eine Version von schön.
Unsere oberste Priorität sollte immer sein, dass wir uns in unserem Körper wohlfühlen. Es ist total natürlich, sich zu wünschen, dass der eigene Body fitter oder straffer aussieht und dafür auch etwas tun zu wollen. Die entscheidende Frage ist nur, welcher Grund dahintersteckt. Es sollte niemals aus mangelnder Selbstakzeptanz heraus geschehen oder weil uns von außen suggeriert wird, dass wir uns verändern müssen.
Social Media kann darauf leider einen großen negativen Einfluss haben. Vielen ist gar nicht bewusst, wie viele von den Fotos, die wir auf Social Media sehen, retuschiert sind. Die meisten Leute haben keine Ahnung, dass auch Stars und Sternchen nicht von Dellen oder Dehnungsstreifen gefeit sind.
„Den eigenen Körper zu lieben, bedeutet aufzuhören zu glauben, dass er soundso aussehen muss.”
Allerdings - und das sind die good news! - kann Social Media auch den gegenteiligen Effekt haben. In den letzten Jahren hat sich zum Glück einiges getan. Es gibt immer mehr Persönlichkeiten und Influencer, die mit idealisierten und unrealistischen Körperbildern aufräumen. Sie zeigen ihren Followern, was mit Hilfe von Posing, Licht und Retusche alles möglich ist - und beweisen damit, dass im echten Leben nicht immer alles so perfekt aussieht wie auf Instagram un Co. Ein frischer Wind in einer Online-Welt, die von scheinbarer Perfektion und Highlight-Reels bestimmt wird. Sie sind die Antwort auf die Sehnsucht vieler nach mehr Echtheit und Authentizität. Wer ihnen folgt, der erkennt: Es ist okay so zu sein, wie man ist.
Am Ende des Tages ist es genau das, worauf es wirklich ankommt. Nämlich, dass wir uns gut fühlen und erkennen, dass wir gut so sind wie wir sind. Unseren Körper zu lieben, bedeutet aufzuhören zu glauben, dass er soundso aussehen muss. Welchen Content wir in den sozialen Netzwerken konsumieren und welche Botschaften wir dadurch vermittelt bekommen, liegt letztendlich in unserer Hand. Denn ja, es gibt auch den positiven Effekt, den Social Media auf unser Körperbild haben kann.