Die Juwelen der Haute Couture: Von Schiaparelli bis Dior
Wenn Schmuck schon immer eine Faszination ausübte, wird das Universum des edlen Schmucks von der maximalen Symbolik des Luxus gekrönt. Genau wie die einzigartigen Maßkonfektionen richten sie sich an die wenigsten Kunden weltweit. Für den Winter 2021/22 übernehmen die während der Haute Couture-Woche präsentierten Kreationen eine führende Rolle. Die klassische Formel aus Gold und Edelsteinen macht bei Fendi Platz für andere Materialien, wie zum Beispiel Marmor. Schiaparelli verstärkt den surrealen Charakter in maximalistischen Proportionen. Das Duo Viktor & Rolf verwandelte Anspielungen auf klassischen Schmuck in kostbare Details für königlich inspirierte Kleider.
Daniel Roseberrys Arbeit im Bereich Körperschmuck schreitet mit noch extravaganteren Stücken voran. In dieser Saison mischt er übertriebene Proportionen mit einem eher klassischen Ansatz der Haute Couture. Die wohl berühmteste Kette der Saison war wohl die vergoldeten Bronchialkette, die das Dekolleté abrundet und die Aufmerksamkeit auf die Lunge lenkt - den Mittelpunkt der Pandemie. Gleiches gilt für die vergoldete florale Körperskulptur für die der Metallurgie-Künstler Michel Carel zwei Monate Arbeit benötigte.
Christian Dior
Maria Grazia Chiuri wollte nach so langer Zeit das Talent der in der Couture tätigen Kunsthandwerker ehren und präsentierte die Kollektion nur über Livestream. Um die Looks mit handgewebten Stoffen abzurunden, investierte sie in eine moderne Haute-Schmuckkollektion mit einem Schwerpunkt auf Fingerhüte aus organisch gewebten Goldfäden, die an Wurzeln erinnern, die mit Bäumen verbunden sind.
Mit Kate Moss, Christy Turlington und Amber Valletta ist Kim Jones' zweite Haute-Couture-Kollektion für Fendi umwerfend. Jacquards entstanden aus digitalisierten Kleidern aus der Mitte des 19. und 20. Jahrhunderts, als die Marke gegründet wurde. Sie wurden mit Kristallperlen bestickt. Delfina Delletrez verwendete dazu geschnitzten Carrara-Marmor und Gold in den Juwelen, die reine Kunstwerke sind.
Viktor & Rolf
Viktor Horsting und Rolf Snoeren spielten mit der Diskussion, was in den sozialen Medien real ist, und verknüpften das Rampenlicht mit dem Royalen. Egal ob im "Real Life" oder in Serien, wie The Crown und Bridgertown, fanden sie ihre Inspiration. Ergänzend zu Brokaten, Patchworks zur Wiederverwendung von Materialien und Bast-„Häuten“ entstanden Maxi-Juwelen, Diademe und Kronen aus Resin.
Alexandre Vauthier
Die Kollektion Diamonds and Black weist auf die schicke und schlichte Farbpalette zugleich hin, hinter der sich die Faszination aber nicht verbirgt. Vauthier, der bei Thierry Mugler und Jean Paul Gaultier lernte, dachte an die Pariser Attitude, um eine Je-ne-Sais-Quoi- Atmosphäre zu schaffen, die von markanten Details in Kristallen unterbrochen wird.
Gaultier Paris Sacai
Chitose Abe, der Schöpfer der Marke Sacai, war für diese Couture-Kollektion zu Gast bei Jean Paul Gaultier. Beginnend mit Björks Look im Jahr 1994, als die isländische Sängerin mit einem tibetisch inspirierten Outfit über den Laufsteg von Gaultier ging. Chitose, die betonte, dass sie mit der Synergie zwischen den beiden Marken zufrieden sei, vervollständigte die Looks, indem sie sich für urbanen Schmuck mit Punk-Feeling entschied. Soll heißen: Viele Schichten von Metallketten und Perlen wurden übereinander gelayert.