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Wie ein Leben im Einklang mit dem eigenen Zyklus alles leichter machen kann

Zwischen Regelschmerzen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit kann so eine Periode schon wirklich nervig sein, doch eigentlich kann ein Menstruationszyklus viel mehr als das. Mit der Zyklusstrategie lernt man den Körper zu verstehen und mit ihm zu arbeiten.

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Man kennt es: Ein paar Tage vor der Periode fühlt man sich immer wieder müde, schlapp und hat grundsätzlich sehr wenig Energie und immer wieder, wenn dann die Periode einsetzt, kommt der Geistesblitz: „Ach deswegen!“. Nicht selten wird man überrascht oder hinterfragt, wieso man sich am Tag vorher doch so anders gefühlt hat, und alles hat die eine Antwort: der Menstruationszyklus. Komisch also, dass wir dann doch so oft gar nicht darauf achten und er eher als ein lästiges Mitbringsel der Gebärmutter gesehen wird. Gerade weil er unseren Alltag so bestimmt, sollte man bewusst darauf achten und im Einklang mit ihm leben, statt ihn zu ignorieren.

Hormongesteuert

Im Grunde genommen sind wir Menschen alle hormongesteuert und der Menstruationszyklus ist da keine Ausnahme. Während der ersten Hälfte des Menstruationszyklus steigt der Östrogenspiegel sowie der Testosteronspiegel an, was dazu führt, dass unsere Energie hauptsächlich nach außen gerichtet ist. Nach dem Eisprung steigt jedoch der Progesteronspiegel an, was unsere Energie wiederum nach innen lenkt und uns erdet. All das entscheidet das Auf und Ab, was menstruierende Personen innerhalb eines Zyklus erfahren.

Den Körper verstehen

Prinzipiell geht es bei der Zyklusstrategie um ein Arbeiten mit dem Körper, anstatt gegen ihn und dafür muss man den eigenen Körper auch gut verstehen. Die einzelnen Phasen müssen erfasst und bewusst wahrgenommen werden, denn erst so kann man um den Zyklus herum planen. Um das herauszufinden ist es am besten den Zyklus zu tracken, Apps, Tabellen oder ein einfaches ins-Notizbuch-schreiben schreiben können da behilflich sein.

Wieso Zyklusstrategie?

Der Zyklus sagt sehr viel über unsere Gesundheit aus, mit Unregelmäßigkeiten oder einem Ausbleiben sagt uns der Körper, dass etwas nicht stimmt. Und auch wenn er regelmäßig ist, kann ein Leben im Einklang mit dem Zyklus sehr viel Stress und Unannehmlichkeiten vermeiden.

Neben dem Verständnis vom eigenen Körper steht eine bessere Selbstfürsorge im Vordergrund. Es geht darum, aktiv darauf zu achten, was der Körper einem sagen möchte, z.B. wie hoch das Energieniveau ist und dementsprechend darauf zu reagieren. Dabei geht es auch darum in Situationen, in denen man sich einfach nicht gut fühlt, sie wahrzunehmen und ohne ein schlechtes Gewissen von Aufgaben loszulassen. Außerdem kann es die Produktivität steigern, weil man seine Aufgaben so legen kann, sodass man sie immer in der dazu passenden Phase erledigen kann. Und zu guter Letzt: Es stärkt auch die Bindung zur eigenen Weiblichkeit. Oft wird die Verbindung zum eigenen Körper und zur Weiblichkeit in den Hintergrund gestellt, doch wichtig ist, ein Gefühl von Stolz und Akzeptanz für den eigenen menstruierenden Körper zu entwickeln. Menstruieren ist etwas Schönes, worauf man ruhig stolz sein darf.

Nur soweit es geht

Natürlich ist es sehr unrealistisch, alles nach seinem Zyklus zu auszurichten: Beruf, Privatleben, und andere Ereignisse gehen meist andere Wege. Das bedeutet aber eben auch nicht, dass man seinen kompletten Alltag danach ausrichtet, sondern eher, dass man sich dem bewusst ist, wie man sich fühlt und darauf eingeht und die Dinge, die man kontrollieren kann, anpasst. Auch kleine Schritte können viel bewirken.

Die verschiedenen Phasen

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Der Winter

Mit dem ersten Tag der Blutung startet auch der Zyklus neu. Der Winter ist, genauso wie es die Jahreszeit beschreibt, düster, ruhig und langsam. Jetzt ist entspannen angesagt, was oft wegen der Regelschmerzen auch gar nicht anders möglich ist. Das eigene Wohlbefinden steht an erster Stelle, es ist also sehr wichtig Zeit für selbst zu nehmen. Ob das der ganze Tag oder nur 20 Minuten Ruhe sind, ist egal – Sie soll aber bewusst ausgewählt werden. Gestalten kann man das komplett individuell, vielleicht ist ein Serienmarathon auf der Couch, ein Spaziergang oder Schaumbad.

Ansonsten sollte man im Winter bestenfalls Routineaufgaben einplanen – Etwas, was nicht viel Energie kostet, und bei Vertrauten bleiben, anstatt Neues auszuprobieren. Papierkram und Aufgaben, die man allein machen kann, bieten sich gut an. Und trotzdem: Man kann nur das tun, was man kann – Schuldgefühle, weil man nicht alles schafft oder Druck auf sich selbst und seinen Körper stressen nur noch mehr. Es ist okay nicht immer alles zu schaffen, vor allem während der Periode. Auch sportlich sollte man sich schonen und eher ein sanftes Yoga oder Spaziergänge machen.

Außerdem ist der Winter, neben dem Herbst, die Phase, in der die Energie nach innen gerichtet ist. Es ist also eine gute Zeit mal in sich zu kehren und sich Gedanken zu machen, was einem wirklich wichtig ist. Loslassen, von Dingen, die einen schon lange belasten ist angesagt, denn es ist nicht nur ein körperlicher Reinigungsprozess.

Der Frühling

Genauso wie der Frühling für blühende Pflanzen, Sonne und mehr Bewegung steht, steht es um den Zyklus. Der Östrogenspiegel steigt an und man fühlt sich motivierter, energetischer und offener, das Selbstvertrauen steigt und das Selbstwertgefühl wird immer stärker. Die Energie richtet sich nach außen, es bietet sich also an hier wieder mehr unter Menschen zu gehen. Die Lust sich mehr ins Sozialleben zu stärken, wird größer, hier ist es gut Treffen mit Freunden und Co. zu planen. Auch körperlich hat man mehr Energie: Sportlich kann man sich jetzt auf die Vollen gehen und seine überschüssige Energie herauslassen bei z.B. Krafttraining.

Generell zeichnet sich der Frühling dadurch aus, dass man Lust hat etwas Neues zu unternehmen und auszuprobieren. Es ist oft die Zeit, in der es gut ist, neue Projekte anzufangen, wobei man auch hier aufpassen soll sich nicht zu übernehmen, denn auch diese Zeit geht irgendwann vorbei. Außerdem kann in dieser Phase an neuen Routinen arbeiten und sich neue Ziele setzen. Die produktivste Zeit kommt erst noch: Jetzt stehen die Ideen, die Neugier und die Planung im Vordergrund.

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Der Sommer

Der Sommer ist die Zeit, in der man meisten Energie hat. Die Östrogenproduktion erreicht ihren Höhepunkt und auch Testosteron steigt an, alles, was im Frühling in den Startlöchern stand, wird jetzt auf die Spitze getrieben. Man strotzt vor Energie und fühlt sich gar unbesiegbar.

Es ist also die Zeit für Partys und Unternehmungen mit vielen Freunden, man hat geradezu Lust auf Spaß. Es ist die Gelegenheit für einen Urlaub bzw. Kurztrip oder einen Clubbesuch. Darüber hinaus überfordern neue und unbekannte Situationen einen nicht so schnell wie sonst – Jetzt ist die Zeit für Risiken und einem allgemeinen „Ja“ gegenüber der Welt und all ihren Abenteuern. All die ganze Energie kann man zusätzlich noch im Sport loswerden: intensives Krafttraining und anspruchsvolle Workouts passen hier am besten.

Ansonsten kann man die soziale Energie auch anders für sich nutzen: Hier kann man gut Meetings, Vorstellungsgespräche, Treffen mit den Schwiegereltern, Reden halten, o.ä.  ansetzen: besonders wenn Aktivitäten anstrengend sind, haben sie hier ihren besten Platz. Auch bei Projekten ist man hier am produktivsten, Konzentration fällt einem leicht und besonders Arbeit mit anderen zusammen liegt einem in dieser Phase am besten. Jetzt kann man so richtig produktiv sein und all seinen Verpflichtungen nachgehen, besonders, wenn man sie ewig lang schon aufgeschoben hat. Das alles heißt natürlich nicht, dass man sich seinen Terminkalender viel zu vollpacken sollte, denn sobald der Östrogenspiegel wieder abflacht, können alle diese Aufgaben wieder überwältigend sein. Wichtig ist also, sich trotzdem nicht zu übernehmen.

Biologisch gesehen steht in der Zeit um den Eisprung Fortpflanzung an erster Stelle, die Libido ist im Sommer höher denn je. Für den Alltag bedeutet das: Flirten oder eine neue gemeinsame Zeit mit dem Partner oder der Partnerin stehen jetzt auch mehr im Vordergrund. Wie wäre es mit einer besonderen Date-Night?

Der Herbst

Irgendwann gehen die sonnigen und strahlenden Tage auch zu Ende: ein paar Tage nach dem Eisprung kommt dann der Herbst. Der Östrogenspiegel sinkt und der Progesteronspiegel fängt an zu steigen.

Langsam kann man nach dem aufregenden Sommer wieder zur Ruhe kommen und seine Aufmerksamkeit nach innen ausrichten. Wie geht es einem eigentlich? In solchen Momenten kann es vorkommen, dass die innere Kritikerin immer lauter wird und Selbstzweifel Überhand nehmen, also darf man ja nicht zu hart mit sich selbst sein. Ablenkung in Form von seiner Lieblingsserie oder Zeit mit den Liebsten kann da eine große Unterstützung sein. Gleichzeitig ist PMS ein Thema, das mit Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und vielen anderen Symptomen einhergeht. Daher ist ausreichend Schlaf und Bewegung jetzt essenziell.

Jetzt ist es auch eine gute Gelegenheit, Arbeiten zu erledigen, die allein erledigt werden können. Denn: Die Zerstreutheit, die den Sommer dominiert, ist weg und man kann sich wieder besser auf eine Sache konzentrieren.

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