Prinz Harry's Memoiren "Spare": Ein royaler Seelenstrip als Erdbeben
In wenigen Tagen erscheint das Buch von Prinz Harry. "Spare" - wie ihn sein Vater König Charles III. genannt haben soll, ist der Titel. Der Inhalt geht vom Bruderzwist in Windsor bis zum "spanky" Entjungferungsabenteuer des einstigen Thronfolgers. L'Officiel Austria's Digital Director, Maria Ratzinger, hat sich ihre Gedanken über den tiefen Fall des einstigen, royalen Lieblings gemacht.
Wenn man sich über zu viel Presseaufmerksamkeit beklagt, sollte man - um seiner Glaubwürdigkeit willen - nicht postwendend ein Jahr später mit einer Netflix-Doku-Serie aufwarten können, die den Seelenstrip von Harry und Meghan einleitete. Während sie sich noch mit einem Podcast wacker außerhalb der Schlammgrube wühlt und mit Inhalt aufwarten kann, ist es bei Harry anhand der baldigst veröffentlichten Biographie "Spare" wohl endgültig mit dem bereits angeknacksten Kontakt zu seiner Familie vorbei.
Dass sich der Prinz zu seinem Afghanistan-Einsatz in plumpester Wild West Manier äußert und die (angeblichen) 25 Menschen der gegnerischen Seite umbrachte, weil sie "zu den bösen" gehören, zeigt von einem reichlich naiven Geiste. Sich selbst und seine junge Familie damit zur Zielscheibe radikaler Kräfte zu machen - keine besonders intelligente Idee.
"Oh spare us!" (Daily Mail)
Doch damit nicht genug: Die Rivalität zum älteren Bruder Prince William - mitsamt Schlägerei - ist eine Sache, eine andere seine Schilderungen zum Begräbnis seiner Mutter, Princess Diana. Ein "gefühlskalter" König Charles III., der ihn, den 12jährigen, bei der Überbringung der Todesnachricht nicht in den Arm nahm und auch seine Vaterschaft (ihm gegenüber) anzweifelte, ist nicht nur ein Todesstoß für das bereits angespannte Verhältnis, es macht auch deutlich, dass es manchmal besser wäre Psychotherapeut:innen zu konsultieren und nicht die ganze Welt an solch schmerzlichen Erfahrungen mittels Buch-Deal teilhaben zu lassen.
Egal wie die Fehde bei den Royals in den nächsten Monaten noch ausgehen wird (es ist anzunehmen, dass sich der Palast dazu nicht äußern wird) auch König Charles III. wird damit auch seine Blessuren davontragen. Zu den beliebtesten Monarchen der britischen Insel gehört er schon vor seiner Krönung nicht, da werden die Schilderungen seines jüngsten Sohnes nicht zu einem positiven Wandel beitragen. Im Gegenteil. Schon gar nicht, dass ihn beide Söhne baten die ehemalige Rivalin ihrer Mutter, Camilla Parker-Bowles, nicht zu heiraten.
Foto: Random House Group