Welchen Einfluss hat blaues Licht auf unsere Haut?
Hat "Blue Light" Auswirkungen auf unsere Haut? Wie können wir uns schützen? Wir haben nachgeforscht.
Blaues Licht oder Blue Light auf englisch - Begriffe, die wir immer mal wieder hören, auch in Verbindung mit frühzeitiger Hautalterung. Doch sind es nur Vermutungen oder gibt es handfeste Beweise dafür, dass blaues Licht unsere Haut beeinflusst? Wir wollten wissen, was der derzeitige Stand der Forschung ist.
1. Was ist blaues Licht überhaupt?
Blaues Licht lässt sich in zwei Kategorien unterteilen: Natürliches blaues Licht und künstliches blaues Licht. Natürliches blaues Licht ist ein Teil des Sonnenlichtes. Künstliches blaues Licht hingegen wird von Smartphone, Tablet und PCs ausgestrahlt.
2. Wie schädlich ist blaues Licht? Was sagt die Forschung?
Das natürliche blaue Licht der Sonnenstrahlung ist eine relativ aggressive Form von Licht. Genau wie UV-Licht ist es nicht gut für unsere Haut. Natürliches blaues Licht kann tief in die Haut eindringen, die natürliche Hautbarriere schwächen und die Bildung freier Radikale verursachen.
Doch nun stellt sich die Frage, inwiefern auch künstliches Blaulicht schädlich für die Haut ist. Handy, PC und Co. strahlen natürlich sehr viel weniger Blaulicht aus als die Sonne. Allerdings gilt es hier wieder zu bedenken, dass wir mittlerweile oft den ganzen Tag über irgendwelchen künstlichen Quellen blauen Lichts ausgesetzt sind.
Fakt ist, die Forscher sind sich uneinig.
Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass natürliches blaues Licht schädlich für die Haut ist. Es ist jedoch umstritten, ob blaues Licht, das von technischen Geräten ausgestrahlt wird, die gleichen Auswirkungen hat. Die Frage ist nicht ob blaues Licht schädlich ist oder nicht, sondern vielmehr ob die Menge an Blue Light, das von technischen Geräten ausgestrahlt wird, auf Dauer ähnliche negative Folgen haben könnte, wie wenn wir starkem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
Die Forschungsergebnisse zum Thema gehen stark auseinander. Während deutsche Studien aus den letzten Jahren keine effektive Schädigung der Haut bestätigen, gibt es eine amerikanische Studie der Oregon State University, die andere Rückschlüsse zieht. Die Studie hat die Auswirkungen von Blaulicht auf Fruchtfliegen getestet (deren Zellen sehr ähnlich funktionieren, wie die von Menschen bzw. die gleichen chemischen Signalstoffe haben) und herausgefunden, dass die Zellen unter Blaulicht suboptimal arbeiten. Verschiedene Dermatologen hingegen beruhigen ihre Patient:innen, da sie keine Grundlagen haben, eine wirkliche Schädigung der Zellen durch künstliches Blaulicht bestätigen zu können.
3. Fazit
Auch wenn der Einfluss blauen Lichts auf frühzeitige Hautalterung nicht wissenschaftlich bestätigt ist, können wir doch die ein oder andere simple Routine in unseren Alltag integrieren, die unsere Haut vor möglichen negativen Effekten schützt. Denn, wie man so schön sagt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
- Die einfachste Strategie ist natürlich Blaulichtbestrahlung zu vermeiden oder zu reduzieren.
- Wann immer es möglich ist, sollte man auf einen Mindestabstand zum Gerät achten: das heißt, auch das Smartphone versuchen nicht zu nah ans Gesicht zu halten. Ideal wäre eine Entfernung von mindestens 30 Zentimetern.
- Für viele Geräte gibt es mittlerweile auch Blaulichtfilter-Folien, die als Schutz dienen. Außerdem kann man das Licht auch auf dem Smartphone regulieren, zum Beispiel mit der Nightshift-Funktion.
- Mittlerweile gibt es auch Hautpflegeprodukte mit Anti-Blue-Light-Formeln. Die sind aber nicht zwingend notwendig. Grundsätzlich ist es wichtig, Produkte mit Lichtschutzfaktor zu verwenden, denn Sonnenlicht ist immer noch am schädlichsten. Wer aber gerne die Haut zusätzlich unterstützen möchte, sollte auf Produkte mit Antioxidantien setzen - die schützen die Haut vor freien Radikalen.
- Viel Obst und Gemüse essen: Antioxidantien kann man nämlich auch ganz einfach über eine gesunde Ernährung zu sich nehmen. Besonders reich an Antioxidantien sind zum Beispiel Beeren, Äpfel und Brokkoli.