Come Back, Skin!

Es gibt ja bekanntlich immer ein erstes Mal im Leben. Und nur an wenige dieser ersten Male wird man sich erinnern. Soviel sei gesagt: An den Frühling 2020 werden wir wohl alle zurückblicken und wissen, wie wir diesen verbracht haben. – Einige von uns wohl in einer Schönheitspraxis, denn nie in der Geschichte der Beauty-Industrie gab es jemals einen besseren Zeitpunkt, sich seinem Arzt des Vertrauens zuzuwenden als während eines staatlich auferlegten Hausarrests. Denn wir wissen, ein Besuch beim Schönheitsdoc birgt meist eine gewisse Auszeit, die man sich nur selten gönnt. Narben müssen verheilen, blaue Flecken verblassen und die Haut muss regenerieren, bevor man sich wieder unter Menschen gesellen kann. Dafür dann aber strahlender als jemals zuvor.

Vertrauenssache

Die Ärztin meiner Wahl ist Dr. Barbara Franz, sie ist so sympathisch – man hätte sie gerne als Freundin! Als ich in ihrer Praxis unweit der Votivkirche Platz nehme, will ich ihr sagen: „Frau Dr., nehmen Sie mir bitte zehn Jahre aus meinem Gesicht – wie auch immer! Gerne radikal!“ Die Worte wollen allerdings nicht so recht meinen Kopf verlassen, also einigen wir uns auf eine sachte Lösung, den Derma-Pen - den Nachfahren des Needlings. Man hat das Gefühl, etwas getan zu haben, ist ein, zwei Tage ein wenig rot. Frau Dr. schwört darauf. Ein guter Einstieg in den ersten Termin, denn um es mit den Worten von Frau Dr. Franz zu formulieren: „Einmal ist kein Mal“. Wie auch bei den meisten anderen Anwendungen muss der Pen einmal im Monat angewendet werden, um seine tatsächliche Wirkung zu entfalten. Winzige Nadelstiche verletzen die Haut, um die Collagenproduktion anzuregen und zu helfen, die später aufgelegte Schlangenserum-Maske in die tiefen Hautschichten zu schleusen. ”Wirkung heißt hier ein ebenmäßiges Hauptbild, denn nichts ist entlarvender und macht älter als ein fleckiges Gesicht“, weiß Dr. Franz. „Wenn man Pigmentflecken entfernt und den Teint mittels Derma-Pen verfeinert, verjüngt man die Patientin optisch gerne um ein Jahrzehnt. Da dürfen auch Fältchen bleiben, die stören ja gar nicht. Es geht um ein strahlendes und gesundes Aussehen, das natürlich wirkt“, erklärt der Profi.

Multitasking

Aber es darf dann doch ein wenig mehr sein. Denn nachdem die Betäubungscreme eingewirkt ist - parallel kann man sich eine Vitamin-C-Infusion geben lassen, um das Immunsystem auf Trab zu bringen - dauert die Anwendung mit dem Derma-Pen keine fünf Minuten. Sie schmerzt nicht und scheint auch sonst eine sehr unprätentiöse Anwendung zu sein, wenn man sich in einer Arztpraxis wähnt. Um das Resultat zu verbessern, empfiehlt mir Dr. Franz ihre hauseigene Anti-Aging-Creme. Sie ist hochdosiert und nur über die Praxis zu beziehen. Ihre Inhaltsstoffe: zehn Prozent Vitamin C, den potentesten Radikalfänger, Vitamin A zur Porenverfeinerung und zum Kollagenaufbau sowie hochkonzentrierte natürliche Bleichstoffe, um meine Pigmentflecken zu bleichen und das Hautbild zu verfeinern. Das angereicherte Vitamin A, auch als Retinol bekannt, hilft mit. Eine Dose reicht für vier Monate, das Ergebnis spricht für sich. Ein möglicher weiterer Termin wäre dann die „Profilho“-Behandlung, das sogenannte Bio-Modeling (hier wird gespritzt). Es soll meinen Wangenknochen wieder Form geben und gleichzeitig meine Haut durchfeuchten. Das innovativste und am stärksten konzentrierte Hyaluron-Produkt am Markt wirkt durch die besondere Verknüpfungstechnik mit niederun hochmolekularer Hyaluronsäure. Mit diesen Anteilen kann nicht nur eine Glättung der Haut, sondern auch ein Lifting-E effekt im Volumenaufbau beobachtet werden. Say no more, I am sold! Wir nähern uns dem Wunschgesicht mit großen Schritten.

Vor- und Fürsorge

Die Bäckchen, die schon haltlos gegen das Kiefer rutschen, nehmen dabei auch mein Lächeln mit, und so trage ich Sorge, bald eine „Merkel-Lippe“ ertragen zu müssen. Aber auch dafür weiß Frau Dr. Franz Rat: ”Der Trick ist hier, mit minimalem Botox den Muskel, der den Mund nach unten zieht, an der richtigen Stelle zu betäuben – und vor allem rechtzeitig zu beginnen.“ Eine Warnung, die man mir kein zweites Mal aussprechen muss. Denn wir wissen: The comeback is always stronger than the setback. Das gilt für die Pandemie, aber auch für meine Wangenknochen.