Art & Culture

Smart art: die besten Apps für Kunstliebhaber

Innovative Apps und Technologien verändern die Art und Weise, wie Kunst vermittelt, vermarktet und gekauft wird. Außerdem versprechen viele von ihnen, den undurchsichtigen Kunstmarkt etwas transparenter und zugänglicher zu machen.
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Die Corona-Pandemie hat auf dem Kunstmarkt vieles in Bewegung gebracht. Vor allem in Sachen Digitalisierung. „Während der Lockdowns war die Rezeption von Kunst an Originalen unmöglich geworden, die Kunst auf digitale Präsentationen in Viewing Rooms zurückgeworfen“, schreibt Dirk Boll, Präsident von Christie’s EMEA, in seinem neuen Buch Wirtschaftskrisen und die neuen Kunstmärkte: „der Kunstkonsum war über Nacht im digitalen Zeitalter angekommen“.

Der enorme Digitalisierungsschub hat den Markt bereits spürbar verändert und Kunst wird - vor allem von jungen Menschen - vermehrt online gekauft. Vor der Corona-Krise waren die Online-Umsätze überschaubar und Plattformen wie Instagram wurden eher als digitales Schaufenster genutzt. Von den 64,1 Milliarden US-Dollar, die im Jahr 2019  laut ArtMarket.com weltweit am Kunstmarkt umgesetzt wurden, entfielen zehn Prozent auf den Online-Sektor. Im ersten Quartal 2020 schnellte der Anteil bereits auf 37 Prozent hoch. Zu dieser Entwicklung haben auch eine Reihe spannender neuer Technologien beigetragen, die die Kunstwelt mit innovativen Tools zugänglicher, transparenter und auch sicherer machen. Bislang halten vor allem mangelnde Transparenz von Preisen und die Angst vor Fälschungen viele Menschen vom Kauf eines Kunstwerkes ab.

„Der Kunstkonsum war über Nacht im digitalen Zeitalter angekommen.“

Abhilfe schafft da etwa die App Magnus, die oft als “Shazam der Kunstwelt” bezeichnet wird und Preisdaten für Kunstwerke gratis zur Verfügung stellt. Das funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Benutzer fotografieren mit ihrem Smartphone ein Kunstwerk und die App liefert den Namen des Künstlers und der Galerie, den aktuellen und frühere Verkaufspreise, sowie historische Daten zu Ausstellungen. Basierend auf einer riesigen Datenbank funktioniert die digitale Identifikationstechnik  ähnlich wie “Shazam” für Musik.  

 

Auf dem gleichen Prinzip beruht auch die App Smartify, doch geht es hier nicht um Preise und Kunstmarkt-Informationen, sondern um interessante Geschichten und Hintergründe zu Kunstwerken. In Museen und Galerien stehen meistens nur die Angaben zu Künstler, Titel und Jahr neben den Werken. Wer mehr erfahren möchte, muss selbst recherchieren. Über die Bilderkennungstechnik von Smartify sind Texte und Audio-Dateien zu über 2 Millionen Kunstwerken ganz einfach abrufbar - ob im Museum oder von einer Postkarte abfotografiert. Teil der Datenbank sind die Sammlungen internationaler Museen wie etwa die National Gallery in London, das Rijksmuseum in Amsterdam oder das Met-Museum in New York. Um die Rechte der KünstlerInnen und Museen zu gewährleisten, verzichtet Smartify explizit auf User Generated Content.

Copyright: Magnus
Copyright: Magnus

Wie lässt sich die Herkunft und die Echtheit eines Kunstwerks sicherstellen? Mit dieser Frage haben sich die Macher der App 4ART auseinandergesetzt. Ihre Technologie soll das Fälschen von Kunstwerken in Zukunft unmöglich machen und den oft undurchsichtigen Handel bis in die kleinste Transaktion transparent machen. Dazu erstellt das Unternehmen für jedes gescannte Kunstwerk einen unverwechselbaren “digitalen Fingerabdruck”. Sobald ein Werk in der Blockchain basierten Datenbank gespeichert ist, kann die App es jederzeit als Original oder Fälschung identifizieren.

Wer sich für den Kunstmarkt-Dschungel einen digitalen Assistenten wünscht, ist bei Archie’s Nose gut aufgehoben. Benannt nach Andy Warhols Dackel Archie, der einen guten Riecher für Meisterwerke gehabt haben soll, lässt sich mit der App unter anderem die eigene Sammlung organisieren und diskret managen. Die praktische Funktion “Simulate Artwork” ermöglicht eine Test-Hängung von Kunstwerken in den eigenen vier Wänden. Auch können besuchte Events und andere Kunsterlebnisse in der App wie in einem kulturellen Tagebuch gespeichert werden. Außerdem ermöglicht Archie’s Nose den Austausch mit anderen SammlerInnen, KünstlerInnen, GaleristInnen und KuratorInnen, die sich gegenseitig Empfehlungen geben.
 

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