Art & Culture

Wohnen wie 'La Katz'-Designerin Laura Sänger

Die Modedesignerin Laura Sänger stellt nicht nur ihre lichtdurchflutete Penthouse Wohnung vor, sondern auch ihr Label La Katz, das sie während der Pandemie gegründet hat. Damit hat sie Farbe nicht nur in ihre begehbare Garderobe eingeladen, sondern auch in den gesamten Wohnraum.
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"Mein Lebenstraum ist ein Haus am Comer See wo ich mit Wasserski am Morgen Brötchen holen kann!" – Laura Sänger baut sich ihre Welt wie sie ihr gefällt. Deshalb hat die smarte Deutsche sich mit ihrem Label La Katz in den Modezirkus gewagt und sich aus einer Cooperate-Karriere befreit. „Ich wollte Kleidung kreieren, die Luxus neu definiert“, beschreibt Laura ihre Kollektion. Ursprünglich war der Gedanke das Brand mit einer Freundin in Berlin zu gründen als beide noch in Agenturen angestellt waren. Die Herausforderungen die einem auf dem beschwerlichen Weg der Selbständigkeit begegnen, ist aber nicht jeder bereit zu meisten. Auch der Konkurrenz der globalen Player im Luxussegment ist sich die 30-jährige bewusst: „Ich möchte zugänglich sein. In einem La Katz-Mantel sind 6 Meter hochwertigste Seide verarbeitet, da er doppelseitig genäht wurde. Handgefertigt in Deutschland. Für den Verkaufspreis von 740€ wird man keinen anderen Seidenmantel in dieser Art finden. Dies kann ich auch nur ermöglichen, da ich zu Beginn nur über meinen Onlineshop verkaufe und nicht im klassischen Retail.” 

Mut zur Farbe und Nachhaltigkeit, ist das was man nicht nur in Lauras Kleiderschrank, sondern auch in der Garderobe sieht. Die gelbe Wand, die als Kontrast zum grauen Einbauschrank steht, war erstmals kein einfaches Konzept, dem ihr Verlobter, der Fintech-Unternehmer Eric Demuth eher mit Skepsis entgegentrat. Doch das Endergebnis hat überzeugt. „Ich will nicht in einer fantasielosen Instagram-Wohnung leben. Ich liebe Farbe, denn sie hat einfach so etwas Lebendiges“, erklärt die Designerin ihren Einrichtungsstil, der sich über drei Etagen erstreckt und schließlich mit viel zeitgenössischer Kunst angereichert ist. Diese bezieht Laura hauptsächlich über ihren Freund und Galeristen Jonathan Seiffert. Am Eingang hängt ein Baseball Cap vom Beverly Hills Hotel, das man leider nicht nachbestellen kann, die Handtücher auf den Gästetoiletten stammen aus dem Soho House Berlin, die Seifenspender von AESOP. Erinnerungen die sie aus der ganzen Welt zusammengetragen hat.

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Als die gebürtige Deutsche in einem Meeting in London einer Investorin gegenübersaß, begegnete sie plötzlich dem Prototyp Ihrer Kundin: „Sie trug einen legeren Seidenanzug, eine Vintage-Tasche von Celiné und ihre perfekten schwarzen Haare waren streng nach hinten gebunden. Eine starke, erfolgreiche Persönlichkeit.“

Genauso stellt sich Laura Frauen vor, die ihre Seidenmäntel tragen könnten. „Am Ende des Tages würde ich gerne dem Kunden das Selbstverständnis vermittelt, dass wenn er an Seide denkt, soll er an La Katz denken.“ Es sieht nicht nur schön aus, sondern es wird, klärt Laura auf, die gesündeste und beste, schadstofffreie Seide besonders schonend weiterverarbeitet. Was nämlich nicht weitläufig bekannt ist, ist dass eine Seidenbluse auch bei vielen Luxusbrands mit Giftstoffen angereichert wird, die man dann auf nackter Haut trägt. „Ich wollte das ganze Produkt neu denken und Kleidung kreieren, die gesund ist und deine Haut liebt, was auch eine Weile gedauert hat“, erklärt die Wahl-Wienerin. Traditionsfirmen wie Pucci oder Missoni sind es, die sie inspirieren. „Die Mitarbeiter im Pucci-Store in Florenz stehen mit so viel Stolz hinter dem Brand, das ist beeindruckend.“ Was die attraktive Deutsche stört, ist dass Mode immer nur für einen Körper konzipiert wird, das androgyne Modelmaß.

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Designerin Laura Sänger liebt es farbenfroh – das gilt für ihre Mode und gleichermaßen für die Einrichtung ihres Triplex in Wien.

Den Denkanstoß hatte sie bereits während ihrer Yogastunden, wo von 30 Frauen, kein Körper dem anderen gleicht, aber alle auf ihre Weise wunderschön sind. „Diese Körper möchte ich feiern- und zwar in Seide“. Dass ihre Freundin standesamtlich in einem La Katz-Seidenblazer und kirchlich in einem weissen Seidenmantel-Kleid von ihr heiraten wird, ist für Laura ein wundervoller Beweis dafür, dass ihre Kleider in jeder Lebenslage Einsatz finden können. Der Cartier Ring an Lauras Finger, den Eric mit viel Hingabe ausgesucht hat, erinnert sie auch an ihre eigenen Hochzeitspläne. Denn das Wiener Triplex das die beiden bewohnen, wird bald um ein Familienmitglied reicher. Das Hundebettechen steht bereits neben dem Ehebett und wartet auf die Ankunft eines Multipoos. 

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Stilvoll: Sänger schätzt das Besondere und liegt viel wert auf Details. In der Schale von Jonathan Adler sammelt sich beispielsweise eine Sonnebrille von Celiné, ein Federhalter von Montblanc und das Seiden-Scrunchi stammt selbstverständlich von La Katz.
 

Fotos: Luise Reichert

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