In einem Interview spricht Bernd Gabel-Hlawa, Co-Founder von FindMyHome.at, &uuml;ber die aktuellen Wohntrends in Wien und verr&auml;t worauf die Wiener:innen bei der Wohnungssuche achten.

Mehr Miete, weniger Eigentum

Eine aktuelle Analyse der Expert:innen des heimischen Immobilienportals FindMyHome.at zeigt, wonach die Wiener:innen in puncto Wohnen aktuell suchen. F&uuml;r diese Studie wurden rund 4,4 Millionen Aufrufe auf der beliebten Plattform &uuml;ber einen Zeitraum von einem halben Jahr (1. J&auml;nner 2023 bis 30. Juni 2023) ausgewertet. Fazit: Die Nachfrage an innerst&auml;dtischen Miet-Immobilien ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, am absteigenden Ast befindet sich hingegen das Eigentum.

Bernd Gabel-Hlawa, Co-Founder von FindMyHome.at, spricht &uuml;ber die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Analyse, die folgende Sieger hervorgebracht hat:
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Miete (Ranking nach Aufrufen):
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 <li>&nbsp;Platz: 1070 Wien Neubau</li>
 <li>&nbsp;Platz: 1080 Wien Josefstadt</li>
 <li>&nbsp;Platz: 1150 Wien Rudolfsheim-F&uuml;nfhaus</li>
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Eigentum (Ranking nach Aufrufen):
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 <li>&nbsp;Platz: 1010 Wien Innere Stadt</li>
 <li>&nbsp;Platz: 1020 Wien Leopoldstadt</li>
 <li>&nbsp;Platz: 1030 Wien Landstra&szlig;e</li>
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Was ist in puncto Miete bzw. Eigentum in <a href="https://www.lofficiel.at/tags/wien" target="_blank" rel="noopener">Wien</a> aktuell besonders gefragt und wo gibt es die gr&ouml;&szlig;ten Ver&auml;nderungen?
Bernd Gabel-Hlawa: "In Sachen Miete gibt es unver&auml;ndert die gr&ouml;&szlig;te Nachfrage bei Wohnungen unter &euro; 1.000,&ndash;. Dar&uuml;ber hinaus verzeichnen wir aber ein Nachfrageplus bei Premiummieten ab &euro; 2.500,&ndash;. Leider r&uuml;ckl&auml;ufig ist die Nachfrage bei Eigentum, wobei hier Premiumimmobilien mit Fokus auf Ferienimmobilien ausgenommen sind."
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Wo liegen die gr&ouml;&szlig;ten Erkenntnisse und &Uuml;berraschungen der aktuellen Statistik?
Bernd Gabel-Hlawa: "&Uuml;berrascht sind wir nicht, da wir den Markt laufend analysieren. Die Erkenntnis ist, dass die Nachfrage nach st&auml;dtischen Immobilien um den gleichen Prozentsatz gestiegen ist, wie in Corona-Zeiten Immobilien im Gr&uuml;nen.
Nur H&auml;user in Wiener Gr&uuml;nlagen sind nach wie vor gleich stark gefragt, wie in den letzten drei Jahren. Der Trend &bdquo;Tiny st&auml;dtisch&ldquo; und &bdquo;Think Big&ldquo; bei Luxusimmobilien hat sich nochmals zum Vorjahr verst&auml;rkt."

Wie die Statistik zeigt, ist Rudolfsheim-F&uuml;nfhaus inzwischen bei der Miete unter die Top 3 geklettert. Wie erkl&auml;ren Sie sich das?
Bernd Gabel-Hlawa: "Der 15. Wiener Gemeindebezirk bietet zurzeit ein sehr starkes Mietenangebot &ndash; und das im noch halbwegs leistbaren Rahmen. Die Zielgruppe hier sind haupts&auml;chlich Singles und Zweipersonenhaushalte."
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&Uuml;berhaupt befinden sich bei den Mieten sechs Bezirke au&szlig;erhalb des G&uuml;rtels unter den Top 10. Ein Trend?
Bernd Gabel-Hlawa: "Ich glaube hier weniger an einen Trend, sondern eher an die M&ouml;glichkeit, eine Wohnung zu bekommen. Viele Bautr&auml;gerprojekte sind aktuell on hold, die Immobiliensuchenden sind daher gl&uuml;cklich, wenn sie in Lagen mit guter Infrastruktur eine Wohnung mit halbwegs ad&auml;quater Miete bekommen. Wir br&auml;uchten auf unserer Plattform im Verh&auml;ltnis zur Nachfrage rund 30% mehr Angebot, als wir aktuell in dieser Sparte anbieten k&ouml;nnen."
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Weit abgeschlagen bei der Miete ist hingegen der 1. Bezirk &ndash; warum?
Bernd Gabel-Hlawa: "Im Ersten liegt bei der Vermietung der Fokus auf B&uuml;ros. Aufgrund der MRG-Regulierung (Mietrechtsgesetz, Anm.) lohnt sich die Vermietung bei Altbauten kaum. Daher ist auch das Angebot entsprechend d&uuml;nn und im Luxussegment ist nach wie vor Eigentum federf&uuml;hrend."

Warum sind die Trend-Lagen bei Miete und Eigentum so unterschiedlich?
Bernd Gabel-Hlawa: "In der Miete gab es bisher zwei f&uuml;hrende Zielgruppen: Junge Leute mit dem Bedarf, zu einem m&ouml;glichst vern&uuml;nftigen Preis zu wohnen, sowie Expats mit repr&auml;sentativen Wohnungen/H&auml;usern. Nun kommt die sogenannte Mittelschicht stark sp&uuml;rbar hinzu, die von der Eigentumssuche zur Mietsuche wechseln. Hieraus ergibt sich auch eine starke Verschiebung bei den Bezirken im Vergleich zu den Vorjahren &ndash; und ein Nachfrageplus von &uuml;ber 30% zu den Vorjahren. Im Eigentum sind die Trendlagen gegen&uuml;ber den Vorjahren relativ konstant geblieben, nur Simmering ist neu im Top-Ranking. Und, dass es bei den Gr&uuml;nlagen eine leichte Verschiebung nach unten gibt."
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Je ein Satz, warum 1070 bzw. 1010 Sieger in der Statistik sind?
Bernd Gabel-Hlawa: "In 1010 ist alles, was Wien so ausmacht, fu&szlig;l&auml;ufig erreichbar. Dazu machen sich die jahrelangen Auszeichnungen zur lebenswertesten Stadt bei internationalen K&auml;ufern in puncto Nachfrage bemerkbar.
Dahingegen war 1070 einst der &bdquo;Place to be&ldquo; f&uuml;r Bobos, der in den letzten Jahren aber immer mehr ein vielseitiges Publikum begeistert &ndash; und ist so zum coolen Luxusbezirk lanciert. Das Nachfrageplus hat Neubau vor allem im exklusiven Mietsegment erzielt &ndash; dies hat zum 1. Platz gef&uuml;hrt."

So wohnt Wien: Das sind die begehrtesten Bezirke

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