Partnerschaftsgewalt: Anzeichen früh erkennen und handeln
In vielen Köpfen wird Gewalt in Partnerschaften oft nur mit körperlichen Übergriffen wie blauen Flecken oder einschüchternden Gesten assoziiert. Dabei beginnt besonders psychische Gewalt häufig auf eine unauffällige Weise und nimmt nach und nach an Intensität zu, bis sie eine bedrohliche Stufe erreicht, die das Wohl oder sogar das Leben der Betroffenen in Gefahr bringen kann. Frühe Anzeichen dieser Verhaltensweisen werden oft übersehen oder erst dann erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Gewalt in Beziehungen kann viele Formen annehmen – von Eifersucht über Manipulation bis hin zu Erniedrigung – und die Selbstbestimmung von Frauen erheblich einschränken.
Dieses Phänomen stellt ein massives gesellschaftliches Problem dar: Weltweit erlebt nahezu jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben sexuelle oder körperliche Gewalt durch ihren Partner. Auch in Deutschland gehört Gewalt in Beziehungen zu den häufigsten Formen des Missbrauchs, denen Frauen ausgesetzt sind. Erschreckenderweise leben weltweit über 600 Millionen Frauen in Ländern, in denen Partnergewalt nicht als Straftat anerkannt wird. Dabei sind Menschen aus allen gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Schichten betroffen, wobei besonders junge Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren als besonders gefährdet gelten.
Um ein stärkeres Bewusstsein für Gewalt in Partnerschaften zu schaffen und positive Veränderungen herbeizuführen, setzt sich Yves Saint Laurent Beauty mit der Initiative ‚Liebe ohne Gewalt‘ gezielt für dieses drängende Thema ein.
Im Rahmen der 2020 ins Leben gerufenen Initiative ‚Liebe ohne Gewalt‘ setzt sich YSL Beauty aktiv für die Bekämpfung und Prävention von oft unterschätzten Formen der Gewalt in Beziehungen ein, die sich im vermeintlich geschützten Umfeld einer Partnerschaft abspielen. Dieses starke Engagement ist tief in der Geschichte des Unternehmens verwurzelt: Der legendäre Modeschöpfer Yves Saint Laurent selbst prägte 1966 mit seinem ikonischen ‚Le Smoking‘ für Frauen die Modewelt und schuf damit ein kraftvolles Symbol für weibliche Selbstbestimmung, Mut und Unabhängigkeit. Sein Entwurf brach mit traditionellen Rollenbildern und setzte ein Zeichen für die Emanzipation der Frau.
Diese Überzeugung und Stärke, die fest in der DNA von Yves Saint Laurent Beauty verankert sind, haben heute eine neue Relevanz. Subtile Formen von Gewalt, wie emotionale Kontrolle, Ignoranz oder soziale Isolation, gehen über die herkömmlichen Einschränkungen hinaus und verdeutlichen die Dringlichkeit, Anzeichen toxischer Beziehungen frühzeitig zu erkennen. Stephan Bezy, International General Manager von Yves Saint Laurent Beauty, betont: „Die Unterstützung von Frauen, insbesondere in Bezug auf ihre Unabhängigkeit, ist ein zentraler Bestandteil unseres Handelns. Gewalt in Partnerschaften gefährdet das Wohlbefinden, die Sicherheit und die Freiheit von Frauen, daher war es nur natürlich, sich einem Thema zu widmen, das im Widerspruch zu unseren Werten steht.“
Die bekannte Sängerin und Schauspielerin Lena Meyer-Landrut unterstützt als nationale Botschafterin die Initiative ‚Liebe ohne Gewalt‘ von YSL Beauty.
Für Lena Meyer-Landrut bedeutet ihr soziales Engagement sowohl eine Verantwortung als auch eine Ehre. Neben ihren bisherigen Projekten gegen Hass und Cybermobbing im Internet engagiert sie sich nun als nationale Botschafterin von YSL Beauty gegen Gewalt in Partnerschaften. „Gewalt in Beziehungen ist ein extrem sensibles und schambesetztes Thema. Es ist daher umso wichtiger, offen darüber zu sprechen, Erfahrungen zu teilen und die verschiedenen Formen von Gewalt sichtbar zu machen. Ich sehe es wie einen Domino-Effekt: Je mehr darüber gesprochen wird, desto mehr setzt sich eine Bewegung in Gang. Doch dieser Prozess muss immer wieder von Neuem angestoßen werden. Das kostenlose Online-Training L.O.V.E. von YSL Beauty ist hierbei ein wichtiger Schritt, denn es bietet wertvolle Einblicke in die Dynamik toxischer Beziehungen“, erklärt sie.
Warum ist Gewalt in Partnerschaften nicht immer sofort erkennbar?
Gewalt in Beziehungen tritt oft nicht unmittelbar zu Beginn auf, sondern entwickelt sich schleichend im Laufe der Zeit. Bestimmte Lebensveränderungen, wie eine Schwangerschaft, können als Auslöser dienen. Viele Betroffene berichten, dass die Gewalt langsam zunimmt. Was zunächst als Fürsorge oder Aufmerksamkeit interpretiert werden könnte (wie das ständige Fragen nach Aufenthaltsorten oder Kontakten), kann sich allmählich zu übermäßiger Eifersucht entwickeln, bis die Betroffene sich in einem Netz aus vollständiger Kontrolle wiederfindet.
Die unterschiedlichen Formen der Gewalt, die Frauen in Partnerschaften erleben, erschweren oft eine klare Einschätzung der Situation. Neben körperlicher und sexueller Gewalt gibt es auch psychische Gewalt, wie etwa die Isolation von Freunden oder die Kontrolle über finanzielle Ressourcen. Eine Form, die glücklicherweise zunehmend mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist die digitale Gewalt. In einigen Fällen verlagert sich der Missbrauch in die digitale Welt, beispielsweise durch Stalking über soziale Medien oder das Installieren von Spionage-Apps auf dem Smartphone des Partners.
Welche Schritte können Betroffene unternehmen und wo finden sie Unterstützung?
Es gibt verschiedene Wege, wie Betroffene Hilfe finden können:
- Eine Beratungsstelle aufsuchen, um gemeinsam mit einer Beraterin einen individuellen Ausweg zu erarbeiten
- Anzeige bei der Polizei erstatten
- In akuten Situationen die Polizei rufen, die den Täter für eine gewisse Zeit (abhängig vom Bundesland) der gemeinsamen Wohnung verweisen kann, um den Betroffenen Raum für die nächsten Schritte zu geben
- Vom Gewaltschutzgesetz Gebrauch machen, welches gerichtliche Maßnahmen wie Wohnungszuweisungen oder Kontakt- und Näherungsverbote ermöglicht
- Eine Selbsthilfegruppe besuchen
- Sich in Online-Selbsthilfeforen mit anderen Betroffenen austauschen
- Eine vertraute Person ansprechen und um Unterstützung oder Entlastung bitten, z. B. bei der Kinderbetreuung
Der Zugang zu Beratungsstellen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Viele dieser Einrichtungen betreiben umfassende Öffentlichkeitsarbeit, sei es durch Kampagnen, Flyer oder Plakate in öffentlichen Institutionen, Arztpraxen und anderen Orten. So werden Betroffene auf die Angebote aufmerksam und können sich, in der Regel telefonisch, melden.