"Emily in Paris" Season 2: Alles über die neue Staffel
"Emily in Paris" Season 2 mit seinen Stars Lily Collins und Lucas Bravo steht in den Startlöchern und wir können es kaum noch erwarten, wie es mit dem Plot rund um die etwas "überselbstbewusste", amerikanische Assistentin Emily in der französischen Hauptstadt weitergehen wird. Eines steht fest: Die heiße Nacht mit Loverboy Gabriel hat endlich stattgefunden und sie "war das beste", was Emily je passiert ist. Soviel zum Dirty Talk der Serie, die ein absoluter Gassenfeger während des letzten Lockdown-Jahres war. Während einer Zeit in der nur eingeschränkt verreist werden konnte, war es Einladung zum schwelgen und träumen - in eine pandemiefreie Welt, die sehr fern schien.
Und dies wurde auch von vielen gerne angenommen: Im Jahr 2020 war die Serie die erfolgreichste Comedy-Serie auf dem Streaming-Dienst Netflix! 58 Millionen Haushalte schalteten sie in den ersten vier Wochen ein. Ein Rekord!
Die Serie schlug aber auch anderweitig ein. Über die Mode Emilys wurde ebenso ausgeschlagen, wie über die etwas klischeebehaftete Darstellung von Frankreich und seinen Einwohnern. Als partysüchtiges, selten arbeitendes Volk, das sich mit Champagner und Romanzen die Zeit "hauptberuflich" vertreibt, konnte man nicht alle Zuseher gewinnen. Aber diese Kontroversen steuerten nur zur Verbreitung von "Emily in Paris" bei.
Jetzt hat Netflix die zweite Staffel in petto, die ab dem 22. Dezember 2021 auf dem Streaming-Service zu sehen sein wird. Perfekt für die Feiertage, wenn wir die Seele baumeln lassen möchten.
Lucas Bravo wurde mit "Emily in Paris" zum Star
Lucas Bravo alias Gabriel ist in der Serie der neue männliche Hauptdarsteller. Vor allem in Staffel 2 hat er das Herz von Emily endgültig erobert, die uns bereits im Trailer zur neuen Season verrät, dass sie mit ihm "die beste Nacht ihres Lebens verbracht hat". Dass er immer noch der Boyfriend von ihrer Pariser Freundin ist, hat diese übrigens noch nicht erfahren, was natürlich jede Menge Drama verspricht.
Dramenfrei scheint derweil das Leben von Lucas Bravo zu sein. Er darf sich aufgrund der plötzlich immensen Aufmerksamkeit über so viele Rollen wie noch nie freuen! Der Franzose, der wie seine Rolle in "Emily in Paris" übrigens ebenfalls eine Kochlehre absolvierte, ist im nächsten Jahr gleich in mehreren Filmen zu sehen. Und die haben Starpower!
Im Moment steht er gleich für mehrere Filme vor der Kamera. So ist er für "Ticket to Paradise" mit Hollywood-Stars George Clooney und Julia Roberts, "The Honeymoon" sowie "Mrs. Harris Goes to Paris" (ja, wirklich!) gebucht worden und wird uns 2022 gleich mal öfter am Screen begegnen.
Wird es in der zweiten Staffel neue Charaktere geben?
In der zweiten Runde kommen einige neue Gesichter dazu. Der schöne Lucien Laviscount wird den charmanten Geschäftsmann Alfie spielen, mit dem Emily eine eher antagonistische Beziehung aufbaut. Zunächst. Der Schauspieler Jeremy O. Harris hat eine Gastrolle als aufstrebender Modedesigner Elliott Dupree, der einst der Protegé von Pierre Cadault war. Das dritte neue Gesicht ist der französische Schauspieler Arnaud Binard. Er spielt einen Nachtclubbesitzer in St. Tropez, den Emily über ihren Job bei Savoir kennenlernt.
Die Neuzugänge gesellen sich zur Originalbesetzung der ersten Staffel, zu der Ashley Park und Camille Razat gehören, die Mindy und Camille spielen. Lucas Bravo wird natürlich seine gefeierte Rolle als Gabriel wieder aufnehmen, und auch Philippine Leroy-Beaulieu (Sylvie), Samuel Arnold (Julian) und Bruno Gouery (Luc) kehren zurück. Wir hoffen, in der neuen Staffel insgesamt noch tiefer in die Welt der Figuren von Emily in Paris einzusteigen. Wird Mindy weiter vor ihrem Leben in China flüchten, war Emily schon immer so selbstbewusst und wer ist Sylvie eigentlich wirklich unter ihrer harten Schale?
Was wird uns in der neuen Staffel erwarten?
Südfrankreich-Fans aufgepasst! Der Trailer der zweiten Staffel enthüllt, dass Teile der Serie im glamourösen St. Tropez gedreht wurden. Und damit erschließt die Serie neben Paris einen weiteren Frankreich-Mythos - die luxuriöse Côte d’Azur. Eine schönere Kulisse für die zweite Staffel kann man sich kaum vorstellen. Yachtausflüge, prickelnder Champagner, opulente Partys und kristallblaues Meer - mon dieu, wir können es kaum erwarten.
Die zweite Staffel wird allem Anschein nach genau dort beginnen, wo die erste Staffel aufgehört hat: Emily und Gabriel sind (endlich) zusammen im Bett gelandet, in der Annahme, dass Gabriel am nächsten Morgen in die Normandie abreisen wird. Doch eine großzügige Finanzspritze von Emilys Savoir-Kunden Antoine sorgt dafür, dass Gabriel seit Restaurant in Paris weiterführen kann. Die Serie endet mit dem Auftakt zu Emilys Ausflug nach Saint Tropez mit niemand geringerem als Mathieu Cadault - das Drama nimmt seinen Lauf.
Aber wie war das gleich? Meinten Collins und Star nicht, dass sie in der neuen Staffel etwas von heteronormativen Beziehungsmustern abweichen wollen? In einem Interview mit Cosmopolitan deutete Bravo an, dass es in der zweiten Staffel auch eine queere Beziehung geben könnte. Die erste Staffel habe genug Gründe geliefert, an eine queere Storyline zwischen Emily und Camille anzuknüpfen. Bravo erinnert sich: "Wie Camille küsst Emily aus Versehen auf den Mund und erwiedert auf Emilys Entschuldigung: 'Es tut mir nicht leid. Und dann die Szene, wo sie beide für Savoir auf dem Platz im Bett liegen. Zwischen den dreien könnte alles passieren. Ich glaube, Darren möchte, dass diese zweite Staffel wirklich offen ist." Falls Sie sich daran erinnern: Emily hat in der ersten Staffel den Kommentar fallen lassen, dass sie “normalerweise Männer bevorzuge". Lässt sie dem ganzen also in der zweiten Staffel vielleicht ein wenig Spielraum?
DIe neue Staffel taucht tiefer in die Welt von Emily ein
In der zweiten Staffel gewinnt die Handlung und der Charakter von Emily noch etwas mehr an erzählerischer Tiefe. Darüber äußert sich Collins: "In der ersten Staffel hatten wir nur zehn Episoden, um Emily, ihre neuen Freunde bei der Arbeit und die Menschen, die sie außerhalb der Arbeit trifft, wirklich kennenzulernen." Wir lernen in der zweiten Staffel also mehr über ihre Vergangenheit und tauchen etwas tiefer in die verschiedenen Facetten ihres Charakters ab, den einige kritische Zuschauer als zu eindimensional empfunden haben. Letztlich lernen wir auch etwas über ihre Familie in den USA und sogar über ihre Kindheit.
Der Produzent Darren Star bestätigte auch, dass Emily 2.0 eine gewisse Reife entwickelt haben wird und mit vielen Situationen standfester umgeht. "In Staffel 2 wird sie mehr Teil des Gefüges der Welt (in Paris) sein, in der sie lebt. Sie wird mehr zu einer Bewohnerin der Stadt". Er verriet schließlich, dass die zweite Staffel "bei weitem eine stärkere Staffel" ist, als die erste. Diese Aussage macht uns neugierig, da die erzählerische Qualität einer Serie bekanntlich tendenziell nach der ersten Staffel eher abnimmt. Wir können uns also nicht nur auf eine neue Staffel von Emily in Paris freuen, sondern auch besonders auf eine verbesserte Version davon.
Wird Emily endlich Französisch lernen?
Mal im Ernst, Emilys freudestrahlendes Bonjöö! hatte schon Kultcharakter. Jedoch wollen wir die amerikanische Schönheit in der neuen Staffel richtig in ihrem Leben in Paris ankommen sehen. Und dazu gehört vor allem, sich hinter die Französischbücher zu klemmen und die Sprache zu lernen. In einem Interview mit Vanity Fair erklärte Darren Star, warum in der Serie tatsächlich so wenig Französisch gesprochen wird: "Da die Serie ursprünglich für einen amerikanischen Sender produziert wurde, wusste ich nicht, wie viel Französisch mit Untertiteln ein amerikanisches Publikum tolerieren würde. Da wir nun ein weltweites Publikum ansprechen, gibt es in der zweiten Staffel viel mehr untertitelte Inhalte." Also können wir uns auf noch mehr französischen Charme freuen und natürlich besonders auf Sylvies Gesicht, wenn Emily mit ihren neuen Kenntnissen kokettiert.
Wird das Geheimnis zwischen Emily und Gabriel endlich gelüftet?
Eine Frage, die wir uns alle bereits seit dem ersten zufälligen Zusammentreffen der drei vor Gabriels Restaurant stellen. Im Mittelpunkt der Serie, neben dem gewagten Umzug und dem Office-Drama, steht ohne Zweifel das Auf und Ab von Emilys Liebesleben, für das Darren Star als Schöpfer von "Sex and the City" bekannt ist. Das spannende Liebesdreieck zwischen Camille, Emily und Gabriel geht also mit der zweiten Staffel in die nächste Runde.
Die zauberhafte Camille Razat, die nicht nur den Vornamen mit ihrer Rolle gemein hat, sondern auch ihre charmante Art, erzählt in einem Interview mit Collider, wie Gabriel und ihre Namensvetterin weitermachen könnten: “Ich denke, er (Gabriel) muss mich von Angesicht zu Angesicht sehen und mir sagen, warum er mich verlässt. Und wenn er mich wirklich verlässt, verstehen wir, dass wir ein Problem miteinander haben", sagte Camille Razat gegenüber Collider. "Er muss es mir richtig sagen. Er muss es richtig beenden."
Und wie geht es mit Emily und Camilles Freundschaft weiter? "Ich denke, dass Camille eine Zeit lang sauer sein wird, aber sie liebt Emily wirklich. (..) Camille möchte auf jeden Fall mit Emily befreundet bleiben."
Wie es auch ausgehen mag, wir freuen uns natürlich nicht auf den Moment, in dem Camille von der Geschichte zwischen Emily und Gabriel erfährt. Schließlich ist das ein Moment, den viele Zuschauer:innen leider nur allzu gut nachvollziehen können. Und genau das gestaltet die Serie als so mitreißend, dass kurz die ganze Welt darüber redete (oder vielmehr postete). Sie spricht viele unausgesprochene Sehnsüchte der Zuschauer:innen an, wie auch schmerzhafte Erfahrungen und Herausforderungen. Momente, die wir alle bereits durchleben mussten und in die man sich - in den Highheels der Protagonistin stehend - lebhaft reinversetzen kann. Ob es der Umzug in eine neue aufregende Stadt ist, der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, das unglückliche Verliebtsein oder der zermürbende Stress auf der Arbeit mit der Chefin.
Die Kritik an der Serie war trotz aller Begeisterung sehr laut
Die Serie ist nicht nur auf Begeisterung seitens der Zuschauerinnen gestoßen. Die Schauspieler und Produzenten saßen im Lockdown daheim, als eine Welle an Kritik über die Produktion hereinbrach. Man wusste irgendwann nicht mehr, ob Freunde und Bekannte die Serie schauen wollten, weil sie so viel Gutes oder weil sie so viel Schlechtes darüber gehört hatten.
Emily kommt nach Paris und ist fest entschlossen, 'eine amerikanische Perspektive' in das französische Branding einzubringen, ohne auch nur einmal daran zu denken, dass ihre stolze kulturelle Ignoranz eigentlich eine Schwäche und keine Stärke ist. Für viele französische Kritiker war die "stolze kulturelle Ignoranz" ein wenig zu viel, und die Serie wurde rundum kritisiert, verspottet und abgewiesen, weil sie auf Stereotypen herumreitet und eine unrealistische Version von Paris verherrlicht. Im Interview mit Variety verteidigte Darren Star die Serie mit den Worten: "Ich glaube, viele Zuschauer, die selbst in Paris leben oder gelebt haben, haben nicht ganz verstanden, dass dies durch die Augen einer Protagonistin betrachtet wurde, die die Stadt zum ersten Mal erlebt hat. So hat sie Paris nun eben wahrgenommen - sie war wirklich beeindruckt von der Schönheit, die sie umgab."
Auch das Kostümbild warf bei vielen Zuschauern in der ersten Staffel Fragen auf. Für viele nicht Modeinteressierte wirkt die Auswahl der Kostümbildnerin Patricia Field (von Sex and the City) zu unzugänglich und gewagt. Mathilde Carton, Chefredakteurin des französischen Magazins Grazia, bemängelt, dass Emilys Outfits sowohl aus modischer als auch aus praktischer Sicht nicht der Realität entsprechen. Sie seien zu grell, zu auffällig, zu cartoonhaft und nicht vielseitig genug, um den ganzen Tag über getragen zu werden. Befürworter hingegen lobten die gewagte Auswahl der Outfits für ihre farbenfrohe Interpretation des ungezwungenen Stils, für den Paris bekannt ist.
Der bekannte Mode-YouTuber Luke Meagher bemängelte, dass es für eine "normale" Angestellte in einer Agentur eher unrealistisch sei, dass sie sich Chanel-Taschen & Co. im Wert von mehreren tausend Euro leisten könne. Vielleicht gesellt sich ja auch das eine oder andere Secondhand-Teil einmal darunter oder Emily nimmt uns gar auf den Trödel mit. Das wäre jedenfalls mal realistischer, als sich die ganze Zeit mit den feinsten Stoffen der angesagten Designer einzukleiden.
Hat sich die Produktion die Kritik des letzten Jahres zu Herzen genommen?
Emily in Paris stieß nach seinen beiden Golden-Globe-Nominierungen im vergangenen Februar auf breite öffentliche Ablehnung. Die Nominierungen führten zu einer großen Diskussion über Korruption und Weißwäsche innerhalb der Hollywoods. So kündigte NBC an, die jährliche Preisverleihungsshow nicht mehr wie geplant auszustrahlen. Viele waren der Meinung, dass die Nominierungen auf Kosten von Projekten schwarzer Autoren ging, wie etwa Michaela Coels I May Destroy You. Doch die Lilly Collins, die auch die Produzentin der Serie ist, nahm die Kritik an und warf das Konzept für die zweite Staffel gemeinsam mit Darren Star nochmal um.
In einem Interview mit Glamour erzählt sie: "Obwohl ich nicht erwartet hatte, auf diese Weise in die Sache hineingeworfen zu werden, hatte ich das Gefühl, dass es definitiv eine Chance war, es in der zweiten Staffel besser zu machen." Die Veränderungen merkt man allein an der Bereicherung des Casts durch viele großartige PoC Schauspieler:innen. "Wenn es jemals eine Gelegenheit gibt, besser zu sein, es besser zu machen und mehr Repräsentation und Inklusion zu haben, sollte man sie nutzen", fügt Collins hinzu. "Ich wollte unbedingt [mehr] Frauen, PoC und auch Menschen mit diverser sexueller Orientierung einbeziehen, um wirklich mehr von der Welt zu zeigen und sie Teil der Emily-Familie zu machen", sagt sie.
Nun beginnt nach langem Warten endlich der Countdown bis zur Premiere der zweiten Staffel. Ob es eine Staffel 3 zu "Emily in Paris" geben wird? Das wurde bis jetzt von Netflix nicht verraten, aber wir dürfen annehmen, dass es bei entsprechendem Interesse eine solche geben wird. Wir können es kaum erwarten, denn alles in allem klingt es nach einer fulminanten zweiten Runde. Eine starke Powerfrau auf dem Karriereweg nach oben, neue attraktive Liebschaften, eine luxuriöse Reise ins sonnige Südfrankreich und natürlich jede Menge anbetungswürdige Outfits. Dann heißt es für uns: Gesichtsmaske auf, auf die Couch kuscheln und seufzend eintauchen in die wundersame Welt der Emily en France.