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Roberto Coin: Der italienische Schmuckpoet aus Vicenza im Interview

In der magischen Stadt Vicenza beheimatet, ist diese seit 1996 auf der Landkarte der bekanntesten Insider-Tipps der Schmuckmacher verzeichnet. Die Rede ist von Roberto Coin. L'Officiel Austria hat mit dem Gründer über Kreativität und nachhaltigen Schmuck gesprochen.

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Roberto Coin

Roberto Coin changiert gerne zwischen Welten, liebt opulenten Schmuck zu machen - manche würden es auch als "being unapologetic" bezeichnen. Damit enstpricht er gerade dem Zeitgeist und ist wahrscheinlich ein Grund, warum Details seiner Kollektionen auch ihren Weg in die Schmuckabteilungen der High-Street-Ketten finden, denn was Roberto Coin macht, verkauft sich und ist der Design-Prozess einer Reise zwischen verschiedenen Kulturen und multiethnischen Einflüssen.

Bitte erzählen Sie uns, wie Sie Ihre Marke gegründet haben!

Roberto Coin: "Auf eine sehr ungewöhnliche Weise, in der Tat: Ich habe mich schon in jungen Jahren in Schmuck verliebt, denn ich war ein erfolgreicher Hotelier, der sich für Mode begeisterte. In dieser Hinsicht bin ich ein typischer Italiener. Im Alter von 33 Jahren wollte ich mich einer neuen Herausforderung stellen und sehen, ob meine Fähigkeiten als Geschäftsmann und meine Kreativität zusammenpassen. 7 Jahre lang habe ich viel gelernt und mich auf die Entwicklung meines persönlichen Stils konzentriert. Aber es war mir auch wichtig, nicht nur entwerfen, sondern auch herstellen zu können."

Und wie sah es mit den Anfängen aus?

Roberto Coin: "Die Anfänge waren überraschend, denn bereits 1984 lieferten wir unsere Schmuckstücke an die besten Einzelhändler in der ganzen Welt, ohne unseren Namen zu verwenden. Dann kam 1996 eine neue Herausforderung: die weltweite Einführung einer eigenen Marke. Dank meiner Kunden, meiner Familie und meinem Team haben wir es geschafft."

"Kreativität liegt in uns, in den Genen". - Roberto Coin

Ihr Schmuck ist sehr gewagt und farbenfroh. Welche Art von Frau haben Sie im Sinn, wenn Sie entwerfen?

Roberto Coin: "Meiner Meinung nach verdient es jede Frau, ihre Einzigartigkeit zu tragen. Deshalb kreiere ich Schmuckstücke, die für verschiedene Stile, Altersgruppen und Budgets geeignet sind."

Wer ist Ihre absolute Modeikone aller Zeiten?

Roberto Coin: "Ich habe zwei, aus unterschiedlichen Gründen: Valentino und Armani."

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Inspiriert vom spanischen Navarra, wurden für die gleichnamige Kollektion die Wappen des alten Königsreichs von Navarra mit ihren 16 Ketten und prachtvoller Krone, zum Vorbild genommen und in massivem Gold mit Diamanten übertragen.

Die Diskussion über Nachhaltigkeit hat die Schmuckindustrie erreicht, denn immer mehr Marken verwenden recyceltes Gold oder fair gehandelte Diamanten. Was halten Sie von diesem Trend? 

Roberto Coin: "Ich bin sehr stolz darauf, dass dies bei Roberto Coin überhaupt kein neuer Trend ist. Es war schon immer unsere Art, Geschäfte mit einer ethischen Verpflichtung vom ersten Tag an zu machen! Ich bin in der Tat einer der Gründer des WDC, des World Diamond Council, und des Kimberley-Prozesses, die sich seit jeher für die Rückverfolgbarkeit von Diamanten weltweit einsetzen. In Bezug auf Gold kann ich sagen, dass ich kein wirklicher Fan von recyceltem Gold bin, da wir nicht wissen, woher es wirklich stammt. Wir kaufen Goldbarren immer von erstklassigen internationalen Banken mit Londoner Good-Delivery-Zertifizierung. 

Wo holen Sie sich ihre Inspirationen?

Roberto Coin: "Meiner Meinung nach sind Inspirationen etwas überraschendes und kann von überall kommen. Neugierde ist dabei mein Evergreen. Ich besuche verschiedene Länder, sehe Kunst an, lasse mich von Mode verzaubern, von Geschichten, die Natur und die Tierwelt sind natürlich auch ein großer Teil davon. Kreativität liegt eben uns, in den Genen."

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Wie Blüten, die sich auf einer zarten Kette reihen können: Die Princess Flower Collection. Gold, Edelsteine und Diamanten wurden in die Pieces eingearbeitet.

Haben Sie dann einen ganz bestimmten Ort, an dem Sie gerne arbeiten, oder entwerfen Sie Ihre Entwürfe unterwegs?

Roberto Coin: "Ich nutze die Gelegenheit zum Skizzieren, wenn ich mich entspannt fühle. Normalerweise mache ich das, wenn ich fliege, anstatt ein Buch zu lesen oder einen Film zu sehen. Aber am besten geht es mir, wenn ich in meinem Geburtsort Venedig bin. In Venedig entspanne ich mich besser und schlafe gut, dank des Wassers und des legendären Laguneneffekts".

Verraten Sie uns bitte, welche Schmucktrends wir 2023 und 2024 sehen werden?

Roberto Coin: "Jede internationale Marke macht ihre eigenen Trends, um ihre Kundschaft zufrieden zu stellen. Bei Roberto Coin arbeiten wir kontinuierlich daran, neuen Lifestyle-Schmuck zu kreieren, der sehr oft zum Trend wird, und wir konzentrieren uns auch auf die neue Generation, die gerne bei ethischen Juwelieren kauft."

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Wer muss bei Verona nicht an Liebe denken? Deswegen hat Roberto Coin eine seiner Kollektionen auch "Love in Verona" genannt.

Fotos: Roberto Coin

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