Schreiben wir uns glücklich! Wie Schreibrituale die Persönlichkeitsentwicklung fördern
Stress lauert überall auf uns. Wir hetzen von Termin zu Termin, wir haben Stress im Beruf, zu Hause und dazu noch viele Erwartungen, und noch mehr Dinge, die wir erledigen wollen. Umso wichtiger ist es, eine Möglichkeit zu finden, unseren Alltag zu entschleunigen und ihm eine neue Richtung zu geben. Dabei kann Journaling helfen. Die Achtsamkeits-Methode unterstützt uns darin, unsere Tage bewusster wahrzunehmen, unsere Ziele zu erreichen und gelassener zu sein.
Die Kraft des Schreibens
Der neue Schlüssel zum Glück heißt Journaling. Schon Mark Twain, Marie Curie, Virginia Woolf und Albert Einstein haben Tagebuch geschrieben und sich dabei in der Tiefe reflektieren können. Der US-amerikansiche Trend erfreut sich auch im deutschsprachigen Raum immer größerer Beliebtheit. Und das nicht ohne Grund. Beim Journaling geht es im Wesentlichen darum, den vergangenen Tag zu analysieren und Schlüsse daraus zu ziehen. Dabei hilft es, sich zu überlegen, was nicht wie gewünscht oder nach Plan lief und wo wir noch Verbesserungspotenzial sehen. Das betrifft sämtliche Ebenen und Kontexte, beruflicher wie privater Natur. Zudem bietet das Journaling eine Oberfläche, uns selbst zu reflektieren und uns einzugestehen, worauf wir wirklich stolz sind und was wir sehr gut gemacht haben - mit dem Fokus auf unseren persönlichen Fortschritt und das Gute um uns herum.
Das 6-Minuten-Tagebuch
Gedanken kreieren Emotionen: Wer positiv denkt, fühlt sich auch gut.Neben unseren Körperfunktionen wird auch unser Verhalten maßgeblich von unseren Überzeugungen und unserem Glauben geprägt. Glaubenssätze bestimmen und formen somit unser tagtägliches Leben und Erleben.
Genau das wird in dem 6-Minuten-Tagebuch trainiert. Das 6-Minuten-Tagebuch hilft, nicht auf das zu schauen, was fehlt oder nicht passt, sondern das Gute in den Fokus zu rücken. Hier wird keine blinde Positivität verbreitet, die die negativen Erlebnisse verdrängen soll, sondern wir lernen, ausgeglichen auf das Erlebte zu schauen.
Und dafür ist nicht einmal viel Aufwand nötig: Es sind nur sechs Minuten täglich, um gute Gewohnheiten, Dankbarkeit und persönliches Wachstum aufzubauen. Diese positiven Veränderungen integrieren sich allmählich in unseren Alltag. Dabei helfen uns täglich, einmal morgens und einmal abends, drei Aufgabenfelder, die wir in unserem Journal ausfüllen.
1. Ich bin dankbar für: 1… 2… 3… / Was habe ich heute Gutes für jemanden getan?
2. Was macht diesen Tag zu etwas Besonderem? / Was werde ich Morgen besser machen?
3. Positive Selbstbekräfitgung (Affirmation): Ich bin… / Tolle Dinge, die ich heute erlebt habe...
Diese Morgen- und Abend-Routine beansprucht tatsächlich nur je 3 Minuten. Im Verhältnis ein kleiner Aufwand mit grosser Wirkung. Wöchentlich und monatlich benötigt es für die zusätzlichen "Aufgaben" etwas mehr Zeit.
Keine Angst vor redundanten Gedanken und Gefühlen, denn das Unterbewusstsein lernt vor allem durch Wiederholung. Das bedeutet: durch wiederholte Affirmationen werden neue neuronale Verbindungen in unserem Gehirn geknüpft, denn unser Gehirn passt sich immer dem an, was wir vorrangig tun und denken. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Plastizität des Gehirns. Durch bestimmte Gedanken, Erinnerungen, Wünsche, Erfahrungen sowie etwa durch positive Glaubenssätze und Visualisierungen können wir die neuronale Plastizität so anregen, dass sich die Netze im Gehirn dementsprechend verändern. Dies führt zur Umgestaltung des neuronalen Schaltplans unseres Gehirns. Da unser Gehirn bestimmt, wer wir sind und wie wir die Wirklichkeit sehen, führt dies auch zur Umgestaltung unserer Wirklichkeit und damit unseres Lebens.