Raf Simons stellt eigene Marke ein
Der belgische Designer überraschte gestern mit schlechten Nachrichten seine Fans: Seine eigene Marke wird eingestellt.
Es erinnert an ein Gefühl des Abschiednehmens, das ähnlich jenem von Helmut Lang ist: Raf Simons, jener Designer, der Jil Sander und Dior zu spannenden Höhenflügen verholfen hat, wird seine eigene Marke einstellen.
27 Jahre hatte Raf Simons die Modewelt jede Saison in Atem gehalten und war sich - ähnlich eines Martin Margiela oder Rei Kawakubo - einer treuen Fanschar gewiss. Simons hat mit seinen Kollektionen stets Avantgarde und Kommerz geschickt zu verknüpfen gewusst. Der in den 90ern etablierte Minimalismus, bliebt ihn im Blut und war seine Signatur, die er treu blieb und auch den Student:innen der Angewandten der Modeklasse in Wien weitergab, die er ein Jahr führte.
Es war in Wien, wo er für das Layering von Stoffen inspiriert wurde, wie er einmal in einem Interview erzählte. Dieses setzte sich erstmals in seiner viel bejubelten Kollektion "Riot! Riot! Riot!" (Herbst/Winter 2001/2002) durch und entwickelte sich in der Kollektion "Virginia Creeper" in der nächsten Saison fort
Oft als einer der "einflussreichsten Designer" unserer Zeit betitelt, ist er kein Karl Lagerfeld. Keine Persona, die der Karrikatur eines Modedesigners - oder das was Massenmedien darunter verstehen - entspricht. Das würde auch gar nicht zu ihm passen. Simons ist ein Tüftler, der in den Ateliers Tage verbringt und beim Fitting still und höchst konzentriert arbeitet, wie wir ihn ihm Dokumentarfilm "Dior and I" sehen konnten. Aber genau dieses Stille, das mit Subtilität und Understatement arbeitet, wird in lauten Zeiten wie diesen fehlen.
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