3 Fashion-Vorteile, wenn man älter wird
Was wir von Stilikonen lernen können, die ihre Vierziger längst hinter sich gelassen haben und besser gekleidet sind, als je zuvor.
Guter Stil kennt kein Alter
Auch wenn eine Jugend-besessene Gesellschaft uns glauben lassen will, dass wir ewig jung bleiben müssten… Älter zu werden bedeutet auch mehr Reife, Lebenserfahrung und oft mehr Gelassenheit zu haben. Diese Eigenschaften sind für jeden Aspekt im Leben von Vorteil - auch wenn es um Mode geht. Gut angezogen zu sein, ist definitiv an keine Zahl geknüpft. Mit diesem Artikel feiern wir alle Frauen, die uns zeigen, wie Eleganz und guter Stil in jeder Lebensstufe aussehen. So viel sei schon gesagt: Wir können uns einiges abschauen (und zwar in jedem Alter)!
1. "Ich kleide mich wie ich möchte und pfeife auf die Regeln"
Carine Roitfeld räkelt sich in einem Latexrock gekleidet und nur mit einem Bra unter dem Blazer auf Instagram. Ein anderes Foto zeigt sie mit dunklen Nylon-Strumpfhosen, Heels und einem schwarzen T-Shirt - ohne Hosen oder Rock. Anmaßend im Alter von 68 Jahren? Manche würden hier anmerken, dass das definitiv zu weit geht, es gibt ja schließlich gesellschaftliche Normen, nicht wahr? Andere würden möglicherweise entgegnen, dass es sich die ehemalige Chefredakteurin der französischen Vogue leisten kann, immerhin hat sie noch immer die Figur einer 25-Jährigen.
Doch egal wessen Argumente wir unterschreiben würden, so leben wir in einem Zeitalter, in dem wir uns eine gewisse "Fashion-Freiheit" wirklich erlauben dürfen. Die Grenzen zwischen Herren- und Damenmode verschwimmen, Männer tragen jetzt Taschen, feminine Schnitte und Pink. Frauen tragen androgyne Stücke und haben sich das Recht, Hosen tragen zu dürfen, im 20. Jahrhundert hart erkämpft.
Vielleicht ist es im Jahr 2023 an der Zeit, die Normen, die reiferen Frauen auferlegt werden, zu sprengen?
Mode ist immer auch ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Lebensgefühls. Wer sich danach fühlt, Minirock zu tragen, sollte dies in jedem Alter dürfen - ohne Angst haben zu müssen, schief angeschaut zu werden. Immer mit dem Hintergedanken, das ganze stilvoll zu gestalten und nicht einfach wahllos freizügig zu sein. Die Frage, wie viel Haut man zeigt, ohne dass ein Outfit geschmacklos wirkt, stellt sich in jedem Alter. Die Kunst ist es, die goldene Mitte zu finden: ein wenig Haut zeigen, aber nicht zu viel.
Ein Vorteil des Älterwerdens ist, dass wir weniger auf die Meinungen anderer geben. Das verschafft uns auch die Freiheit, etwas Neues ausprobieren zu können, ohne Angst zu haben, was "die Leute" wohl über uns denken könnten. Deshalb in Zukunft ruhig einmal aus der Mode-Komfortzone treten und ein bisschen mehr Farbe, Haut oder Exzentrik zeigen! Wir fordern: Fashion-Freedom for All!
2. "Ich gebe weniger auf Trends und folge meinem eigenen Stil"
Während wir uns weniger darum sorgen, was andere über uns denken, lernen wir uns mit zunehmendem Alter auch selbst immer besser kennen. Wer sich selbst kennt, weiß um seinen individuellen Geschmack, der gleichzeitig das Fundament für einen persönlichen Stil ist. Dieser wiederum ist der Schlüssel um gut gekleidet zu sein.
Wer einen Kleiderschrank mit Stücken hat, die dem persönlichen Stil entsprechen, wird seltener in eine Situation geraten, in der nichts Passendes zum Anziehen da ist. Der eigene Stil hat nämlich etwas Zeitloses an sich, er verändert sich nicht so schnell wie Trends. Trends sind aufregend, aber man sollte sorgfältig auswählen, welchen Trends man folgen möchte und welche man einfach vorübergehen lässt. So hat man am Ende eine Garderobe, die einem gut gefällt und die gleichzeitig dem eigenen Modegespür Ausdruck verleiht.
Ein wunderbares Beispiel dafür ist Iris Apfel. Waren Oversize-Brillen und schrille Farben in den letzten Jahren immer trendy? Keineswegs. Doch die Mode-Ikone bleibt dem treu, was sie mag und setzt dadurch ein Statement: Ihr Stil hat Wiedererkennungswert und die großen Brillen wurden zu ihrem Markenzeichen.
Natürlich will gesagt sein, dass die schrille Exzentrik der New Yorkerin nicht unbedingt für jede:n etwas ist. Doch mehr unseren eigenen Vorlieben und unserem Stil zu folgen und weniger auf Trends zu geben, ist auf jeden Fall ein Aspekt des Älterwerdens, den wir ausleben sollten.
3. "Ich trage nur noch, worin ich mich wohlfühle."
Ein weiterer Fashion-Vorteil, den reiferes Alter mit sich bringt: Komfort wird zur Priorität. Sich in hautenge Jeans quetschen, obwohl man sich darin nicht wohlfühlt oder sich in Stilettos die Füße wund laufen? Das kann man mit Anfang zwanzig ausprobieren, aber je älter man wird, desto klarer werden solche Aktionen zum absoluten No-Go. Sich wohlzufühlen, in dem was man trägt, ist nun noch wichtiger als vorher, weil man keine Lust mehr hat leiden zu müssen, nur um gut auszusehen.
"Komfort" bedeutet aber keineswegs, nur noch im Jogginganzug herumzulaufen. Ob im langen Viskose-Rock zum Einkaufen oder im kuscheligen Mohair-Pulli zur Verabredung: Komfort hat viele Gesichter.
Ein modisches Resümee
Auf dem Instagram-Kanal @sciuraglam bekommen wir zu sehen, wie schick älter werden aussehen kann. Davon wollen wir in Zukunft definitiv mehr sehen…
Es wird Zeit, alten Konventionen Adé zu sagen und Eleganz, Persönlichkeit und Individualität zu feiern - in jedem Alter. Mode darf und soll uns in jedem Lebensabschnitt Freude bereiten; und mit jedem Jahr, das wir älter werden, lernen wir nicht nur im Leben dazu, sondern hoffentlich auch in Sachen Mode.