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Im Dialog mit Designern

„Mir geht es darum, Wien als Modestadt ein kleines Stückchen weiter zu bringen“, meint Alexis Fernandez Gonzalez. Das will der Inhaber des Wiener Concept Stores „Runway Vienna“ mittels gewagter Neuausrichtung und einer engeren Kommunikation zwischen Modemachern und ihren Käufern erreichen.
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Die gesamte Modebranche schreit nach Veränderung. Sie machen Nägel mit Köpfen?

Das ist wahr – gerade im Handel müssen wir jetzt den Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft finden und dürfen dabei nicht den Anspruch an Qualität vergessen. Das heißt, wir müssen unser gesamtes Verkaufskonzept überarbeiten. Alles was sich hier im Online-Bereich tut, richtet sich aktuell an eine junge

Käuferschicht... Unsere Zielgruppe muss aber ganz anders abgeholt werden – sie haben eine ganz andere Erwartungshaltung gegenüber der Mode.Wie zeigt sich das im neuen Sortiment?

Ich habe mein Konzept geteilt und konzentriere mich da einerseits auf meine Kernkompetenz, nämlich österreichische Couture für ein anspruchsvolles Klientel und andererseits Designer-Produkte. In beiden Fällen wählen wir sehr sorgfältig aus und stellen uns immer die Frage: Was ist Design?

Wie ist denn Ihre Antwort darauf?

Es muss der künstlerische Anspruch sein, der natürlich mit der entsprechenden Qualität und dem passenden Marketing einhergeht. Wir wollen nur noch Designer vertreten, die man als Künstler wahrnimmt und die sich durch ihre textilen Entwürfe als Medium ausdrücken. Darunter fallen etwa Christina Hrdlicka mit ihrem Label Kalissi oder Arina Bolotueva, die das Label By Bolot gegründet hat.

Damit wollen Sie die Brücke zwischen Online-Shopping und dem physischen Einkaufserlebnis schaffen...

Der Ursprung von Runway ist es eine Plattform für neue Mode und Design zu bieten und das werden wir noch mehr forcieren. Wir sind die Schnittstelle zwischen Kunden und Designern – so werden in unserem Store vorrangig Musterkollektionen hängen. Der Store wird mehr und mehr zum Showroom, ganz wie es auf dem asiatischen Markt längst üblich ist. Wir wollen damit den direkten Kontakt zwischen den Modemachern und ihren Endkunden fördern – mögliche Individualisierungen, tiefergehende Beratung und falls gewünscht den Versand, übernimmt dann der Designer. Außerdem werden wir uns auf Einzeltermine konzentrieren, damit wir uns jedem Kunden zu 100% widmen können.

Welche Herausforderungen wird das mit sich bringen?

Es steht und fällt mit den technischen Details... Für mich persönlich ist das nicht nur ein kleiner Schritt, sondern ein großer Sprung. (lacht!)

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Als „spannenden Mix aus Avantgarde und Romantik“ beschreibt Alexis Fernandez Gonzalez die Designs von Designerin Arina Bolotueva. Neben den Entwürfen der in Wien ansässigen Designerin, werden auch weitere heimische Labels wie KMOJE und Kalissi vertreten sein.

Credits:

Fotos: Die IDA, Runway Vienna, By Bolot (Fotos: Vanessa Vandehart)

Hair & Make up: Cornelia Lohner

Models: Lisa Marie und Jenna Kos, Stellamodels.

Runway Vienna, Kalissi

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