Skincare-Essentials von MUTI: Gelebte Einfachheit von A bis Z
Im Leben muss nicht immer alles kompliziert sein, schon gar nicht die eigene Skincare-Routine. "Skinimalism", also eine reduzierte Hautpflege-Routine ist ein Beauty-Trend, der unter anderem durch die Pandemie Aufschwung erhält. In genau diese Kerbe schlägt auch die Münchner Brand MUTI mit einfachen, aber effektiven Hautpflege-Essentials. Der Markenname MUTI ist ein Acronym und steht für Modern, Unique, True, Intelligent. Gestartet vor sieben Jahren, beschäftigt die junge Kosmetik-Brand heute acht MitarbeiterInnen in München. Wir haben Gründer und Geschäftsführer Alexander Scholz zum Interview über Markenwerte, die Beauty-Industrie an sich und das Lebensgefühl Simplicity getroffen.
Wie lange gibt es MUTI schon und wie kam es zur Unternehmensgründung?
Alexander Scholz: "Richtig los gegangen ist es Ende 2014. Zur Gründung bin ich gekommen, weil ich mich in dem Überangebot aus Kosmetikprodukten überhaupt nicht zurechtgefunden habe. Weder was die Marke betrifft, noch bei den Produkten selbst. Im Grunde leben wir doch heute in einer Zeit, in der alles immer schneller und komplizierter wird. Ich war immer schon ein Freund von Minimalismus und habe mich gefragt: Was kann man einfacher machen? Aus dieser Kombination aus meinen persönlichen Lebensmottos – Simplicity und Einfachheit – und dem Wunsch, dem Überangebot im immer schneller und komplizierter werdenden Alltag, entgegenzuwirken, entstand MUTI. Ich wollte eine Marke kreieren, die diesem Simplicity-Gedanken folgt und das auf allen Ebenen. Darüber hinaus hatte ich immer eine Leidenschaft für cleanes Design und Ästhetik."
In Sachen Beauty schwirren ja mittlerweile viele Begriffe umher: Clean Beauty, Green Beauty, Naturkosmetik, „normale Kosmetik“. Wo positioniert sich MUTI und warum?
Alexander Scholz: "Wir sehen uns auf jeden Fall bei Clean Beauty. In der Produktentwicklung haben wir uns auf die Frage konzentriert, auf welche Inhaltsstoffe man verzichten kann. Man liest das in der Branche auch oft als „frei von“. Uns war es wichtig, moderne Rezepturen miteinzubeziehen und umstrittene Inhaltsstoffe – Stichwort Silikone oder Mineralöle – die eigentlich unnötig sind, wegzulassen. Das war auch unsere Vorgabe bei der Entwicklung: Dieses „frei von“ haben wir dann in die „clean“ Richtung entwickelt. Der Übergedanke der Marke war immer Simplicity. Das Thema Naturkosmetik bzw. Naturnahe Kosmetik ist zur Zeit der Produktentwicklung auch immer stärker geworden und da hat sich für uns die Frage gestellt: Wie schaffe ich ein Produkt, welches im Alltag die Beauty-Routine einfacher macht, indem es sehr gut verträglich, sehr wirksam aber auch einfach in der Anwendung ist? Dazu haben wir uns damals die Parameter angeschaut und entschieden, dass das mit Naturkosmetik schwieriger umsetzbar ist. Wir wollen uns nicht einschränken zwischen natürlichen und synthetisch hergestellten Inhaltsstoffen. Ein Beispiel: In Sachen Beauty-Routine ist für uns das Thema Sonnenschutz gesetzt- das ist ein Muss, das angeboten werden muss und Teil der Marke sein soll. In Naturkosmetik werden hierfür mineralische Filter eingesetzt, chemische Filter gehen einfach nicht. Nach unseren drei Produktparametern (Anm.: Sehr gute Verträglichkeit, hohe Wirksamkeit und einfache Anwendung) sind wir bei mineralischen Filtern meines Erachtens schon raus. Zudem sind diese nicht unbedingt angenehm auf der Haut. Und da gäbe es noch andere Themen. Deshalb sehen wir uns bei „Clean Beauty“ und nicht unbedingt bei Naturkosmetik, da wir uns bei der Auswahl der Inhaltsstoffe, die wir so ideal kombinieren, dass sie unseren drei Kriterien entsprechen, nicht einschränken wollen."
Wie genau definieren Sie einfache Anwendbarkeit?
Alexander Scholz: "Das Produkt soll in der Konsistenz angenehm sein, soll schnell einziehen, nicht weißeln - das ist speziell bei Sonnencreme ein Thema – und ein angenehmes Hautgefühl hinterlassen. Letztlich alles zur Vereinfachung der täglichen Beauty-Routine. Wenn ich ein Produkt habe, das wahnsinnig kompliziert in der Anwendung ist, weil ich bestimmte Schritte einhalten muss, ist das für uns als Simplicity-Marke nicht dem Konzept folgend. Dieser Dreiklang aus Verträglichkeit, Wirkung und Anwenderfreundlichkeit ist für uns das wichtigste Kriterium. Wir haben entschieden, dass wir dies eben mit der Kombination aus natürlichen und synthetischen Inhaltsstoffen am besten umsetzen können."
Welche Zielgruppe möchten Sie mit MUTI ansprechen?
Alexander Scholz: "Zielgruppe sind jene, die eben das Lebensgefühl des Minimalismus bzw. der Einfachheit suchen, die aber auch Wert auf Qualität legen. Dafür bieten wir einfach gute Produkte, die sich auch leicht in den Alltag integrieren lassen und idealerweise auch schön im Bad aussehen. Teil der einfachen Anwendung ist es für uns aber auch, dass man einfache Produktnamen hat sowie Wiedererkennung mit Farben sowohl beim Wieder-Kauf als auch bei der täglichen Routine."
Einfachheit ist das Schlagwort schlechthin, wenn man die Marke MUTI googlet. Das verrät auch der Slogan „True Beauty. Made Simple“. Oft gilt ja das Motto „Weniger ist mehr“ und irgendwie stimmt es in ganz vielen Lebensbereichen- würden Sie dies unterschreiben?
Alexander Scholz: "Ja für uns mit der Idee hinter der Marke definitiv, aber für den Beauty-Markt generell gilt aus meiner Sicht: Es ist nicht gesetzt, dass ein Beauty-Produkt mit drei Inhaltsstoffen besser ist als ein Produkt mit sechs oder sieben Inhaltsstoffen. Worum es uns geht: Weniger ist mehr, solange man das Unnötige weglässt. Weil wir von den Wirkstoffen gesprochen haben: Heute gibt es in sehr vielen Produkten Inhaltsstoffe, die eigentlich keinen Mehrwert bieten. Ein Duft per se ist zwar sehr schön und natürlich auch ein emotionales Thema, aber wenn man es ganz korrekt nimmt, bietet er keinen Mehrwert in dem Produkt selbst. Auch wenn es um Unverträglichkeiten geht, kann das ein Thema sein. Man kann natürlich unterschiedlich beduften, Parfum in Beauty-Produkten ist immer schlecht, aber auch von ätherischen Ölen können Leute Allergien bekommen. Daher lassen wir jegliche Duftstoffe weg, um eben unsere Produkte so verträglich wie möglich zu machen."
Wie spiegelt sich das im MUTI-Produktportfolio wider?
Alexander Scholz: "Bei der Erarbeitung des Produktportfolios lautete die übergeordnete Idee: Fokus auf Beauty-Essentials. MUTI hat insgesamt aktuell 4 Linien: Clean, Add, Face und Sun. In der jeweiligen Produktkategorie lassen wir die unnötigen Stoffe weg. Aber das ist natürlich aus MUTI-Sicht, das mögen andere durchaus anders sehen. Aber um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Wenn das Unnötige weggelassen wird, dann ist weniger definitiv mehr. Durchdachtes Weglassen nenn ich das jetzt mal."
Die MUTI-Produkte sind Unisex. Aber seit jeher trichtert uns die Werbung ein, dass die Haut von Frauen andere Bedürfnisse hat als die von Männern. Wie stehen Sie dazu?
Alexander Scholz: "Ganz grundsätzlich unterscheidet sich die Haut von Männern und Frauen natürlich. Das fängt damit an, dass Männerhaut etwas dicker ist. Auch die Hautalterung setzt bei Männern später, dann aber teilweise heftiger ein. Die Haut von Männern ist auch oft öliger, Männer neigen also weniger oft zu trockener Haut. Aber die Haut von Männern wie von Frauen verliert irgendwann die Fähigkeit Feuchtigkeit zu speichern, was ich natürlich mit Squalan oder Hyaluron auffangen kann. Und: Männer- wie Frauenhaut ist Umwelteinflüssen ausgesetzt, also freien Radikalen zum Beispiel. Die Kollagensynthese lässt auch irgendwann nach- bei beiden Geschlechtern! Das heißt, man findet in Produkten für Männer wie Frauen im Grunde die gleichen Wirkstoffe, um Hautalterung zu bekämpfen. Prinzipiell unterscheiden sich die Produkte für Männer und für Frauen meist durch drei Faktoren: Konsistenz, Packaging, Duft. Wir sind ohnehin duftsstoff-frei. Passend zu unserer Simplicity-Strategie, glauben wir außerdem, dass unser Packaging mit dem cleanen Design ohnehin neutral bzw. unisex ist. Das letzte ist Konsistenz: Männer bevorzugen tendenziell lieber Gele. Sehr reichhaltige Produkte, wie unsere Nachtcreme Plus, sind jetzt nicht das klassische Männerprodukt, aber es gibt auch Männer, die sie verwenden. Was ich damit sagen will ist, dass das Thema Konsistenz letztlich jedem selbst überlassen bleibt. Generell spielt das Geschlecht für uns keine Rolle, weil wir mit den gleichen Inhaltsstoffen arbeiten um natürliche Hautalterung und Umwelteinflüsse zu bekämpfen."
Unisex schlägt auch in die Kerbe der Gender-Debatte…
Alexander Scholz: "Definitiv! Wir merken, dass das Thema Unisex mehr wird- und generell in der Gender-Debatte, dass wir nicht mehr den großen Unterschied zwischen Männern und Frauen sehen wollen und die Grenzen zwischen Mann und Frau angeglichen werden."
MUTI verzichtet auf Trend-Wirkstoffe und „unnötiges“ wie Duftstoffe – stattdessen werden hochwirksame Inhaltsstoffe verwendet, die meist aus Deutschland oder Europa kommen. Ist Regionalität als Schlagwort auch im Beauty-Bereich angekommen?
Alexander Scholz: "Im Kosmetik- und Beauty-Mass-Market ist das Thema aus meiner Sicht noch nicht angekommen. Man merkt aber, dass Kunden das vermehrt nachfragen oder dass es ihnen wichtig ist, dass es eine deutsche Marke ist, wenn sie selbst in Deutschland leben. Wir sind ja auch Made in Munich, im wirklichen Sinne, weil wir hier produzieren und die Produkte entworfen haben. Zudem sind fast alle unserer Zulieferer hier- also sehr regional. Der Gedanke der Regionalität hat auch bei der Gründung eine Rolle gespielt. Ich habe eigentlich alle Partner hier, die ich brauche - warum geh ich dann irgendwo anders hin? Made in Munich war uns immer sehr wichtig!"
Und wie sieht es mit dem Thema Nachhaltigkeit aus?
Alexander Scholz: "Die Design-Idee unserer Kartons kommt von den ehemaligen Kelloggs-Verpackungen. Das Innenleben der Kelloggs-Verpackungen hatte immer zwei unterschiedliche Farben. Eine neutrale und eine farbige. Unsere Kartons sind natürlich recyclebar. Die Add-Linie ist in den Flaschen, was Tiegel angeht haben wir uns sehr mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, um nachhaltige Primärverpackungen anbieten zu können. Leider haben wir aber noch nicht, die für uns passende Lösung gefunden, die wir auch wirklich überzeugend fanden. Wir haben uns mit Ocean Waste-Verpackungen beschäftigt und auch mit neuen dünneren Tiegeln, die aus weniger Plastik bestehen. Vielfach werden diese aber in China produziert, damit sie vom Preis her wettbewerbsfähig sind. Dann müsste man sie quer durch die Welt schippern, was auch nicht so nachhaltig ist. Für uns ist das Thema enorm wichtig, wir stellen es vielleicht nicht so stark in der Kommunikation heraus, wie andere das machen aber der Gedanke dahinter war uns immer wichtig!"
Etwas, das man immer wieder hört, ist „Überpflegung“ der Haut- also wenn zu viele Produkte angewendet werden, was wiederum zu Hautproblemen und Irritationen führt. Wie sieht die richtige Skincare-Routine à la MUTI aus?
Alexander Scholz: "Das ist natürlich immer sehr individuell, da es stark auf die jeweiligen Hautbedürfnisse ankommt – hat man eine ölige Haut, trockene Haut, Mischhaut? Von unseren vier Linien empfehlen wir immer mit der Clean-Linie anzufangen. Ob jetzt Reinigungsmilch, -gel oder auch eine Mizelle, da gibt’s ja sehr individuelle Vorlieben, was die Konsistenz angeht. Idealerweise nutzt man ein Serum aus der Add-Linie. Wir empfehlen vielfach das Hydrating Serum, aber, wenn ich etwa zu Hautrötungen neige, dann ist das Calm Down-Serum sehr empfehlenswert. Wenn wir von der idealen Routine sprechen, wären dann noch eine Augen- und eine Tagescreme und bei Bedarf eine Nachtcreme enthalten. In puncto Nachtcreme haben wir zwei verschiedene: Eine sehr reichhaltige, die Nachtcreme Plus, und eine normale. Je nach Jahreszeit und Bedürfnissen kann man sich im Grunde die Kombination suchen, die die Haut aktuell braucht."
Welche sind Ihre persönlichen Lieblinge aus der Produktrange von MUTI und warum?
Alexander Scholz: "Aus der Clean-Linie ist es das Reinigungsgel. Ich habe eine Mischhaut- für mich ist das Gel einfach super. Ich liebe auch den Geruch, auch wenn es duftlos ist, aber trotzdem hat es für mich so einen wahnsinnig angenehmen Geruch und ich liebe die Konsistenz. Das ist sozusagen mein Start in den Tag. Das Hydrating Serum ist super angenehm nach der Rasur, weil es hautberuhigend ist und auch ein angenehmes Hautgefühl hinterlässt. Die Augencreme ist ein mega Wachmacher. Die kann man in den Kühlschrank stellen und sich dann gleich etwas wacher fühlen. Die Sonnencreme ist gesetzt für Sonnentage. Das sind so meine Daily Favoriten, die ich je nach Jahreszeit ergänze."
"Der Gedanke der Regionalität hat auch bei der Gründung eine Rolle gespielt. Ich habe eigentlich alle Partner hier, die ich brauche - warum geh ich dann irgendwo anders hin? Made in Munich war uns immer sehr wichtig!" - Alexander Scholz, MUTI Gründer
Eine Sache, die sofort ins Auge sticht, ist das tolle, cleane Verpackungsdesign der Produkte. Dahinter steckt auch ein ausgeklügeltes Farbsystem, das mehr kann als nur hübsch auszusehen. Könnten Sie dieses kurz erläutern?
Alexander Scholz: "Das Grafikdesign hat ein Münchner Grafikdesigner gemacht, namens Mirko Borsche. Der hat schon für sehr viele Marken wie Rimowa oder Nike gearbeitet. Er mag auch dieses sehr strukturierte, cleane Design. Als es um das Produktdesign ging, haben wir uns gefragt: Wie können wir das, was aktuell im Packaging am Kosmetikmarkt, mir überhaupt keine Orientierung gibt, weder was die Produktnamen noch das Packaging selbst angeht, besser machen? Erstmal wollten wir sehr einfache Produktnamen, die auch ein Laie versteht und keine aus unserer Sicht komplizierten Beschreibungen in irgendwelchen merkwürdigen Sprachen, die auch ein Deutscher oder Englisch-Sprechender nicht versteht. Wir wollten ein Packaging, das jedes Produkt individuell macht. Als Beispiel: Wenn Sie jetzt im Regal eine Tagescreme und eine Nachtcreme stehen haben und auf das Regal schauen, dann können Sie gleich erkennen, welches Produkt Sie überhaupt haben wollen. Und das gleiche gilt beim Wieder-Kauf. Wie schaffen wir Orientierung? Wie machen wir von A bis Z die Marke in der Anwendung, im Einkauf etc. einfach und wiedererkennbar? Deshalb haben wir für die verschiedenen Linien unterschiedliche Farben. Das hat auch wieder diesen Simplicity-Gedanken, sich schnell orientieren zu können innerhalb der MUTI-Range."
Wie sieht die Zukunft von MUTI aus?
Alexander Scholz: "Wir haben noch sehr viel vor. Ende des Jahres feiern wir unser 7-jähriges Bestehen was für eine Kosmetik-Marke ja noch relativ jung ist. Die vier Linien Clean, Add, Face und Sun möchten wir gerne erweitern, möchten langfristig in jedem Bereich die Beauty-Essentials anbieten. Und das eben so, wie wir Essentials definieren, sozusagen mit den MUTI-Kriterien. Wir sind online aber auch schon stationär, in Österreich noch relativ schwach aber daran arbeiten wir. Das Internationalisierungs-Thema ist auf jeden Fall gesetzt. Als langfristige Vision wollen wir irgendwann mal auch eigene Läden haben und ein MUTI-Environment schaffen. Das wird aber noch ein paar Jahre dauern, weil unsere Produkt-Range dafür noch zu klein ist. Aber mittel- bis längerfristiges Ziel ist es auf jeden Fall, eine internationale Marke aufzubauen."
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