Klassische Schönheiten
Sieh an, so einfach kann es sein! Vor allem bei der Modewoche im sonnigen Mailand manifestierte sich was schon in den vergangenen Saisonen seinen Anfang nahm: Neben den üblichen Ausreißern besinnen sich die großen Luxusmarken mehrheitlich auf die Neuinterpretation von ikonischen Make-Up-Looks. Hier ein roter Lippenstift, da ein geschwungener Eyeliner und schon ist es getan.
Altbewährtes mit neuem Schwung
Simpel, effizient aber nicht minder effektvoll – das darf als Credo der Saison diesen Herbst auch gerne im Alltag umgesetzt werden. Wie stets im Beauty-Kosmos fehlt es dabei aber keinesfalls an neuem Twist. In puncto Farbe paart man bei Dolce & Gabbana etwa ein tiefes Karminrot mit akkurat gezogenem Cateye, während Hermès die jüngst lancierte Lippenstift-Linie in durchwegs knalligeren Farben feiert. Den Klassiker „Smokey Eyes“ trägt man diese Saison in schmeichelhaften Braunnuancen, die auch am unteren Wimpernkranz verstärkt werden und diesen optisch verdichten. Das Ergebnis: Ein sinnlicher Look, der trotzdem noch durch seine Natürlichkeit besticht. So wie es etwa Luca Pica, Global Creative Make-up und Color Designer für Chanel vormacht. Wer es gerne noch ein wenig dramatischer bevorzugt, kann sich etwa von Make-up-Legende Tom Pecheux und seiner Kreation für Max Mara inspirieren lassen.
Glanzpunkte
Ganz ohne Neuheiten kommt man freilich nicht aus und so fällt beim Revuepassieren der Kollektionen auch der großzügige Einsatz von Glitzerpartikeln auf. Wurde diesem Trend noch in den vergangenen Jahren mit Extravaganz begegnet, kommen Glitter und Co. mit Ausnahme von der Show des Labels Marni aktuell ein wenig sparsamer zum Einsatz. Sportlicher Glamour für den Alltag wird etwa durch einen schimmernden Eyeliner von Emporio Armani suggeriert, während ein
hochpigmentierter silberner Lidschatten die Models bei dem Londoner Label Erdem elegant strahlen lässt. Bezüglich der Farbpalette darf experimentiert werden – hoch im Kurs stehen die Glitter-Varianten von Lime-Green, Violett, Bronze und Türkis. Die sprichwörtlichen Highlights bleiben dabei die Hauptprotagonisten und werden lediglich mit den Basics wie Founda- tion und Concealer kombiniert.
Ein Hauch von Nichts
Letzteres ist dabei schon ein Trend für sich, denn ganz generell steht der zumindest namentlich widersprüchliche No-Make-Up-Look vermehrt im Rampenlicht. Anstatt hier auf mehr an dekorativen Produkten zu setzen, wird in die Vorbereitung investiert. Seren, Fluids und Co. nehmen ohnehin ein stetig wachsendes Marktsegment ein und spielen dabei eine wichtige Rolle. Ergänzt wird das ausgeklügelte Hautpflegeritual im Anschluss durch Foundation und Highlighter, so wie es etwa bei Etro gehandhabt
wurde. Bei Versace ergänzt man um zartrosa Gloss und ein wenig Wimperntusche zur Optimierung. Jedoch übt man sich auch hier in nobler Zurückhaltung! Und so können die jeweiligen Looks zwar gerne untereinander beliebig kombiniert werden, jedoch darf man es sich auch gerne leicht machen und sich nach der Devise richten: Weniger ist mehr!
Fotos: Dolce & Gabbana, Fendi, Chanel, Max Mara, Emporio Armani, Erdem, Versace, Etro, beigestellt