Beauty-Geheimwaffe: Retinol ist DER Anti-Aging-Wirkstoff
Beauty-Wirkstoffe gibt es ja so einige auf dem Markt- da noch durchzublicken kann schon ganz schön schwer sein. Retinol ist einer der am besten erforschten Wirkstoffe auf dem Markt und gilt besonders in Sachen Anti-Aging als wahre Geheimwaffe. Besonders jetzt in der dunklen und kalten Jahreszeit, kann es sich lohnen Retinol-haltige Produkte in die eigene Skincare-Routine mit aufzunehmen. Aber alles der Reihe nach...
Was ist Retinol überhaupt?
Retinol ist im Grunde genommen nichts anderes als Vitamin A. Doch ganz so einfach ist es doch nicht, denn: Es gibt verschiedene Formen von Vitamin A, die auch unterschiedlich effektiv und verträglich sind. Die Faustregel, die man sich in Sachen Retinol merken kann lautet aber wiefolgt: Je milder (und somit verträglicher) das Vitamin A, desto geringer und weniger effektiv ist auch die Wirkung. Der Überbegriff aller "Retinole" nennt sich übrigens Retinoide. Diese werden von unserer Haut durch chemische Reaktionen zum Schluss immer in Retinsäure umgewandelt. Auch hier kann man sich merken: Je mehr Schritte die Haut dafür benötigt, desto milder ist das Retinoid zur Haut. Man kann übrigens auch Retinsäure, als eine der oben genannten Formen von Retinol, direkt auf die Haut auftragen. Sie ist im Vergleich zu anderen Formen zwar am effektivsten, gleichzeitig aber auch sehr stark reizend und nur nach Verschreibung erhältlich. Das klassische Retinol hingegen benötigt zwei Schritte zur Umwandlung in Retinsäure. Retinol-Ester ist eine Vorstufe zu Retinol und benötigt benötigt drei Schritte zur Umwandlung in Retinsäure. Somit ist diese Form milder als Retinol. Last but not least gibt es schließlich auch noch Retinal. Dieser Wirkstoff bemötigt nur einen Schritt zur Umwandlung in Retinsäure. Da er noch relativ wenig erforscht ist, kommt er derzeit jedoch noch selten in Pflegeprodukten vor. Retinal ist im Vergleich zu Retinol äußerst effektiv und mit möglichen größeren Irritationen verbunden.
Welche Vorteile bringt die Anwendung von Retinol für die Haut?
Retinol gilt auch deshalb als Power-Wirkstoff weil er sehr viele Vorteile für die Haut in sich vereint. Besonders wirksam ist er um Zeichen der Hautalterung zu bekämpfen: So stimuliert Retinol die Zellerneuerung und kurbelt die körpereigene Kollagenproduktion an, die Anfang 30 abnimmt. Retinol wirkt dabei in den obersten Hautschichten und macht die Haut glatter und ebenmäßiger, da es Pigmentflecken reduzieren, feine Fältchen glätten und große Poren verkleinern kann. Auch bei Hautunreinheiten und Akne kann Retinol übrigens helfen, da es die Talgproduktion reguliert. Darüber hinaus wird dem Wirkstoff auch eine antioxidative Wirkung zugeschrieben, was wiederum dabei hilft, die Haut vor negativen Umwelteinflüssen zu schützen.
Was muss man bei der Pflege mit Retinol beachten?
Retinol ist, anders als beispielsweise Niacinamide, ein Wirkstoff, der nicht unbedingt für jeden Hauttypen uneingeschränkt gut verträglich ist. Das Zauberwort, auf welches es bei der Anwendung ankommt, heißt Konzentration. Ziel sollte es sein, ein Produkt zu finden, das für die eigenen Hautbedürfnisse wirksam ist und die Haut nicht reizt. Ansonsten schuppt sie sich, ist gerötet und empfindlich. Speziell wenn der Wirkstoff ganz neu in Ihrer Gesichtspflege-Routine vorkommt, ist es empfehlenswert, sich mit Retinol-Ester oder einer geringen Konzentration von Retinol heranzutasten. Geben Sie Ihrer Haut die Zeit, sich an den Wirkstoff zu gewöhnen und wenden Sie das Produkt speziell anfangs nur alle zwei bis drei Tage an. Denn langfristige Erfolge werden eher erzielt, wenn die Konzentration langsam gesteigert wird. Erste Ergebnisse kann man in der Regel aber bereits nach ein bis drei Monaten sehen.
Achtung: Schwangere oder stillende Mütter sollten von Retinol-haltigen Produkten die Finger lassen. Am besten wird eine Anwendung vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen oder gänzlich auf die Anwendung verzichtet.
Die richtige Anwendung
Retinol-haltige Produkte gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Egal ob Sie etwa Creme, Serum oder eine Retinol-haltige Gesichtsmaske bevorzugen - in den meisten Fällen gilt: Am besten abends auf die trockene Haut auftragen! So kann sich der Wirkstoff über Nacht am besten entfalten. Unser Tipp: Verwenden Sie das Retinol-haltige Produkt entweder direkt als ersten Pflege-Schritt (dies ist weniger irritierend) oder als letzten Step in der Skincare-Routine. Das Serum sollte dabei immer nach der Creme zum Einsatz kommen.
Wie bereits erwähnt regt Retinol die Bildung neuer Hautzellen an – ein Kribbeln oder leichte Rötungen nach der Anwendung sind also ganz normal, ebenso wie leicht schuppige oder trockene Haut. Bei Schmerzen, Juckreiz oder starken Rötungen sollten Sie die Anwendung besser beenden. Wer zu sehr trockener Haut neigt, sollte mit Retinol-Serum oder Creme eher sparsam umgehen.
Viele schwören auch auf eine Kur mit Retinol im Winter. Warum genau im Winter? Durch den Peeling-Effekt hat der Wirkstoff auch Einfluss auf die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung. Die dunkle Jahreszeit eignet sich daher insofern gut, da es weniger Licht und somit weniger Hautschäden zu befürchten gibt. Wichtig: Unabhängig von den Jahreszeiten sollte niemals auf UV-Schutz verzichtet werden! Speziell nach der Anwendung von Retinol-haltigen Produkten empfiehlt sich die Anwendung einer Tagescreme mit SPF oder auch eine Sonnenschutz fürs Gesicht.