Wer war Rumi? Auf den Spuren des mystischen persischen Poeten.
Der persische Dichter Rumi aus dem 13. Jahrhundert wird noch heute oft zitiert. Wir haben uns auf die Suche gemacht, um mehr über sein Leben und Wirken herauszufinden. Plus: Einige seiner schönsten Worte und Weisheiten, hier zum Nachlesen.
Interessante Fakten über Rumis Leben und Wirken
Er war ein Poet, Mystiker, Philosoph und Gelehrter: Rumi - der mit vollem Namen eigentlich Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī hieß. Er wurde 1207 im heutigen Afghanistan in einer islamischen Familie und als Sohn eines angesehenen Theologen geboren. Im 13. Jahrhundert wurde die Region jedoch von den Mongolen überfallen und die Familie floh Richtung Westen und ließ sich in Konya, im damaligen Anatolien (in der heutigen Türkei) nieder. Rumi wurde dort zu einem bedeutenden Gelehrten und hatte einen Lehrstuhl an der Uni inne. Im Laufe seines Lebens heirate er zweimal und hatte drei Kinder. Rumi ist jedoch weniger für seine Lebensgeschichte bekannt, sondern vielmehr für sein dichterisches Werk.
„Manchmal begegnen wir Menschen und nichts ist mehr wie zuvor.“
Entscheidend für das Vermächtnis, das er dieser Welt hinterlassen hat, war eine Begegnung mit einem Sufi, einem Anhänger der mystischen Richtung des Islam: Shams von Tabriz. Dieser Shams von Tabriz wurde zu Rumis Lehrer und Meister und hatte einen immensen Einfluss auf die Entwicklung des Mannes, der noch Jahrhunderte später in Erinnerung bleiben sollte. Zwischen den beiden Männern entwickelte sich eine tiefgehende Freundschaft, die man vermutlich als „eine Verbindung nicht von dieser Welt“ beschreiben könnte. Auch wenn wir heute nur die Überlieferungen weitergeben können, so erweckt es rückblickend den Eindruck, als sei es Schicksal gewesen, dass die Wege dieser beiden Männer sich kreuzten. Manchmal begegnen wir Menschen und nichts ist mehr wie zuvor. Denn es gibt Menschen, die uns dazu auffordern zu wachsen und unbewusst eine bedeutende persönliche Entwicklung in uns anstoßen. Vielleicht könnte man das Aufeinandertreffen von Rumi und Shams von Tabriz so in Worte fassen. Jedenfalls wird Shams von Tabriz ein sehr großer Stellenwert im Leben und Wirken von Rumi zugeschrieben. Denn als Shams vier Jahre nach ihrer ersten Begegnung verschwand, war Rumi zutiefst erschüttert. Doch es scheint diese seelische Erschütterung und dunkle Phase seines Lebens gewesen zu sein, die ihn zu tiefen spirituellen Erkenntnissen geführt hat - die wiederum zur Quelle der Inspiration für sein weltberühmtes dichterisches Werk wurden.
Rumis Werke sind geprägt von einer großen emotionalen Tiefe. Mystische Themen verweben sich hier mit spirituellen Erkenntnissen und poetischen Metaphern. Es sind Lebensweisheiten, die scheinbar auch Jahrhunderte später noch Gültigkeit haben. Von manchen Worten könnte man deshalb in der Tat behaupten, dass sie die Zeit überdauern: Die Zitate von Rumi berühren nicht nur den Geist, sondern auch das Herz.