Art & Culture

Die besten Kunstausstellungen 2021 in Europa

Von Wien bis London: Auf diese 10 Ausstellungen in Europa freuen wir uns nach der Wiedereröffnung der Museen besonders
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Für die Kunst-und Kulturwelt war 2020 ein Jahr der Absagen und Verschiebungen. Kunstmessen, Biennalen und viele große Museumsausstellungen wurden angesichts der verschärften Corona-Lage verschoben, darunter Großevents wie die Architekturbiennale in Venedig oder die Art Cologne. Mit der Hoffnung, schon bald wieder in Europas Metropolen reisen und durch Museen schlendern zu können, werfen wir einen Blick auf das Kunstjahr 2021. Dabei fallen vor allem die vielen Einzelausstellungen von starken Künstlerinnen auf.  

In Wien würdigt die Albertina den italienischen Maler und Bildhauer Amadeo Modigliani  anlässlich seines 100. Todestages mit einer Retrospektive seines Gesamtwerks (17. September 2021 - 9. Januar 2022). Modigliani ist bekannt für seine Frauenporträts, als Bohèmien, der dem Alkohol verfallen war und viel zu jung an Tuberkulose starb. Die Ausstellung „Modigliani – Picasso. Revolution des Primitivismus“ wirft einen genaueren Blick auf den Künstler und seine intensive Auseinandersetzung mit der Kunst des Primitivismus.

Amedeo Modigliani, Female Nude Reclining on a Pillow, ca. 1917  Staatsgalerie Stuttgart © bpk, Staatsgalerie Stuttgart
Amedeo Modigliani, Female Nude Reclining on a Pillow, ca. 1917 Staatsgalerie Stuttgart © bpk, Staatsgalerie Stuttgart

Ein Highlight für Berlin ist die große Yayoi Kusama Retrospektive im Gropius Bau (19. März bis 1. August 2021). Mit Polka Dots, bunten Kürbissen, Louis Vuitton Taschen und raumgreifenden Installationen, die wie Sinnestäuschungen wirken, wurde Kusama zur Ikone der Avantgarde. Sie zählt heute zu den bedeutendsten Künstler*innen der Gegenwart. Die Ausstellung zeichnet die zentralen Schaffensperioden dieser außergewöhnlichen Künstlerin aus über 70 Jahren nach und präsentiert einen neuen Infinity Mirror Room. Die Berlinische Galerie zeigt neue und ungewöhnliche Arbeiten der Berliner Bildhauerin Alicja Kwade. In der Ausstellung “In Abwesenheit” gibt es erstmals Selbstporträts der Künstlerin zu sehen, mit denen sie erforscht, wie sich physische Präsenz im Raum beschreiben lässt - über unseren Herzschlag, den DNA-Code oder mit chemischen Elementen.

Hito Steyerl, This is the Future, 2019, Video installation (single channel HD video, color, sound), environment, Duration: 16 min, Courtesy the artist, Andrew Kreps Gallery, New York and Esther Schipper, Berlin, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2020, Film still © Hito Steyerl
Hito Steyerl, This is the Future, 2019, Video installation (single channel HD video, color, sound), environment, Duration: 16 min, Courtesy the artist, Andrew Kreps Gallery, New York and Esther Schipper, Berlin, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2020, Film still © Hito Steyerl

In Paris widmet das Centre Pompidou der deutsch-japanischen Multimedia-Künstlerin Hito Steyerl eine große Überblicksausstellung mit dem Titel “I will survive” (3. Februar bis 7. Juni 2021). Sie wurde zusammen mit dem K21 in Düsseldorf entwickelt, wo der erste Teil der Ausstellung noch bis Ende Januar läuft. Im Zentrum der Ausstellung steht Steyerls Auseinandersetzung mit der Frage, wie die immer schneller und intelligenter werdenden Technologien uns Menschen beeinflussen. Ab April 2021 verwandelt die Berliner Künstlerin Anne Imhof, die mit Burberrys Riccardo Tisci für SS21 zusammenarbeitete, das Palais de Tokyo Paris in ihren eigenen Kunstraum. “Nature Mortes” ist eine multimediale Ausstellung, die Malerei, Musik, Performance- und Installationsarbeiten umfasst. 

In Paris steht auch die lang erwartete Eröffnung eines neuen Ausstellungsorts der Fondation Pinault in der ehemaligen Bourse de Commerce an. Dreieinhalb Jahre wurde der denkmalgeschützte Belle Époque-Bau mit wunderschönem Kuppeldach von Stararchitekt Tadao Ando aufwendig restauriert und neu gestaltet. Pinault, dessen Sammlung für zeitgenössische Kunst eine der weltweit größten ist, eröffnet damit, neben dem Palazzo Grassi und der Punta della Dogana in Venedig, sein drittes Privatmuseum. Im Bourse de Commerce in Paris sollen thematische und monographische Ausstellungen gezeigt werden, aber auch Performances und Workshops stattfinden. Die offizielle Eröffnung ist für den 23. Januar 2021 geplant. 

Sophie Taeuber-Arp. Composition of Circles and Overlapping Angles. 1930. Oil on canvas. 19 ½ x 25 ¾” (49.5 x 64.1 cm). The Museum of Modern Art, New York. The Riklis Collection of McCrory Corporation. Photo: The Museum of Modern Art, Department of Imaging and Visual Resources. © 2019 Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst, Bonn
Sophie Taeuber-Arp. Composition of Circles and Overlapping Angles. 1930. Oil on canvas. 19 ½ x 25 ¾” (49.5 x 64.1 cm). The Museum of Modern Art, New York. The Riklis Collection of McCrory Corporation. Photo: The Museum of Modern Art, Department of Imaging and Visual Resources. © 2019 Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst, Bonn

Und noch eine weitere große Künstlerin geht dieses Jahr auf Reisen: Georgia O'Keeffe gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts, doch in Europa sind ihre Gemälde bislang nur selten zu sehen. Eine Wanderausstellung mit rund 80 Werken gibt nun auch Kunstliebhabern in Europa die Gelegenheit, in das bildnerische Universum dieser Pionierin der amerikanischen Moderne einzutauchen. Angefangen im Thyssen Bornemisza Nationalmuseum in Madrid (23. März bis 1. August 2021), wird die Ausstellung über das Pariser Centre Pompidou (8. September - 6. Dezember 2021) bis zur Fondation Beyeler in Riehen (Frühjahr 2022) touren. 

Francis Bacon, Study for Bullfight No. 1, 1969. Oil on canvas, 197.7 x 147.8 cm. Private Collection. Photo: Prudence Cuming Associates Ltd.
Francis Bacon, Study for Bullfight No. 1, 1969. Oil on canvas, 197.7 x 147.8 cm. Private Collection. Photo: Prudence Cuming Associates Ltd.

In London beleuchtet die Royal Academy Francis Bacons Faszination für Tiere und die animalische Natur des Menschen (30. Januar bis 18. April 2021). Die Ausstellung mit dem Titel “Man and Beast” zeigt 45 Gemälde - darunter auch Bacons allerletztes Bild - welche die Grenze zwischen Mensch und Tier oft verwischen lassen. Ein weiteres Highlight ist die verschobene Ausstellung „Alice: Curiouser and Curiouser“ im Victoria & Albert Museum London, die nun am 27. März 2021 eröffnet werden soll. Lewis Carrolls kurioses Märchen “Alice in Wonderland” bezaubert bis heute Alt und Jung und viele der wundersamen Motive sind in der Kunst, Mode oder Fotografie aufgegriffen worden. Die Ausstellung präsentiert unter anderem Gemälde der amerikanischen Surrealistin Dorothea Tanning, Fotografien von Tim Walker und Mode von Vivienne Westwood, allesamt basierend auf der Geschichte.

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